Adalina hörte als Kind das leise Knattern schon von Weitem: Das Bibliomotocarro, eine kleine Bibliothek auf Rädern, mit dem der Maestro La Cava Bücher und Geschichten in ihr Dorf in der süditalienischen Basilicata brachte. Voller Hoffnung auf ein Wiedersehen und kehrt sie nach Jahren in Pisa, wo sie mittlerweile selbst Schriftstellerin geworden ist, zurück in ihre Heimat – zu schmalen Gassen, sonnenwarmen Plätzen und langsamen Nachmittagen. Doch sie findet das Büchermobil leer und verlassen in einer staubigen Garage. Vom Maestro, der als fahrender Erzähler bei ihr und so vielen anderen Kindern die Liebe zu Büchern entfachte, keine Spur. Ihre Suche führt sie an die Orte ihrer Kindheit, zu alten Bekannten und neuen Freundschaften, über Olivenhaine und Schulhöfe zu leisen Erinnerungen und zu der Frage, ob die alte Heimat doch einen neuen Anfang birgt. Denn Bücher, das hat schon der Maestro ihr anvertraut, öffnen Türen: zu wundersamen Welt, zu neuen oder fast vergessenen Hoffnungen, zu uns selbst und zueinander. Bald wird Adalina klar: Das Bibliomotocarro braucht sie! Auch wenn sie noch einen Weg finden muss, ihm neues Leben zu verschaffen – doch dass auch der charmante Gianluca ihr helfen möchte, gibt ihr neue Hoffnung … Tessa Hansen erzählt mit Wärme und heiterer Leichtigkeit von der Kraft der Literatur, Brücken zwischen Generationen und Lebensentwürfen zu schlagen. Und was wie ein Märchen klingt, ist alles andere als nur Träumerei: Den Maestro Antonio La Cava mit seinem Bibliomotocarro, der seit Jahrzehnten Kinder in den entlegenen Dörfern Süditaliens mit Geschichten versorgt, gibt es wirklich.