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        January 1974

        Abwehr völkerfriedensgefährdender Presse durch innerstaatliches Recht.

        Eine Untersuchung über Inhalt, Voraussetzungen und Erfüllung der Gesetzgebungspflichten aus Art. 26 I 2 GG.

        by Frank, Götz

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        October 1992

        Fleischwolf

        Gefecht

        by Werner Fritsch

        Fleischwolff. Gefecht ist cm wildes, rohes, ungebärdiges, ungemein kraftvolles Theaterstück, ist: das Drama eines ins Schlimmste gesteigerten Kriegs - des Kriegs in der Rotlichtbar »National«. In der Nähe eines Truppenübungsplatzes liegt diese Bar, Treffpunkt der Outlaws vom Lande, von Mädchen ohne Zukunft, von einsamen Greisen und jungen Soldaten der Bundeswehr. Im »National« prallen Gewalt und Leidenschaft, Stumpfsinn und Aggressivität aufeinander, entladen sich in Abständen, laden sich erneut auf, Haß und Abwehr alles Fremden führen zu einem gräßlichen Szenario - zu einem Weltuntergang im kleinen.

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        May 2023

        Hinter Mauern

        Geschlossene Grenzen als Gefahr für die offene Gesellschaft

        by Volker M. Heins, Frank Wolff

        »Wir müssen diese Bilder aushalten«, sagte Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer im November 2021 angesichts frierender Geflüchteter an der Grenze zwischen Polen und Belarus. Seine Worte machen deutlich, was oft in Vergessenheit gerät: Grenzen sind nicht nur Hindernisse für Menschen, die sie von außerhalb überwinden wollen. Sie verändern auch die Gesellschaften, die sich abzuschotten versuchen.Volker M. Heins und Frank Wolff zeigen, welche Wirkung Mauern und die Abwehr von Migration »nach innen« entfalten: Das Drängen der EU auf »sichere Außengrenzen« untergräbt das europäische Versprechen auf Frieden und Rechtsstaatlichkeit. Letztendlich gefährden befestigte Grenzen gerade jene demokratischen Werte und Strukturen, die sie zu schützen vorgeben.

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        December 2011

        Die Immunität der Klassik

        by Cornelia Zumbusch

        Die deutsche Klassik konstituiert sich auf der Schwelle zum 19. Jahrhundert: Mit den Programmen einer »tragischen Impfung« und der Entsagung als »Affektprophylaxe« proben Schiller und Goethe die Abwehr hypertropher Gefühlswelten. Dabei bewegen sich ihre Modelle auf der Höhe der zeitgenössischen Debatten um die Impfung, die Luhmann als Symptom für die Herausbildung sozialer Immunsysteme, Foucault als Übergang zur biopolitischen Moderne sieht. Tatsächlich entwerfen Schillers Dramen des Erhabenen und Goethes Entsagungsnarrative Szenarien der problematischen Sicherung politischer Gemeinschaften. Cornelia Zumbuschs Studie beschreibt die Immunisierungsphantasien der Klassik deshalb als Schauplatz ästhetischer und politischer Umbrüche, in denen sich gerade ihre Modernität zeigt. Eine faszinierende neue Sicht auf eine der großen Epochen der europäischen Literatur- und Kulturgeschichte.

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        September 2025

        Systemkrise

        Legitimationsprobleme im grünen Kapitalismus | Warum die grüne Transformation zu scheitern droht

        by Philipp Staab

        Vor ein paar Jahren noch gingen Hunderttausende für ambitioniertere Klimaziele auf die Straße. Heute protestieren vor allem jene Gruppen, die von einer solchen Politik belastet würden: Landwirte, Pendler, Hauseigentümer. Das Projekt einer ökologischen Transformation scheint erschöpft. Philipp Staab diagnostiziert eine tiefgreifende Systemkrise. Die Aussicht auf Modernisierung erzeugt nicht länger Legitimität. Viele Bürger:innen empfinden Steuerungsversuche des Staates als übergriffig. Immer öfter wird aus Abwehr sogar offene Ablehnung nicht nur der Klimawende, sondern liberaler Grundwerte und der Demokratie als solcher. Der »grüne Fortschritt«, so Staab, ist selbst zur Quelle von Instabilität geworden. An die Stelle des Versprechens einer helleren Zukunft ist eine Utopie des Stillstands getreten.

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        December 1999

        Strukturale Psychoanalyse

        by Hermann Lang

        Lang entwickelt das Konzept einer strukturalen Psychoanalyse. In den hier versammelten Studien stellt der Autor Überlegungen zum wissenschaftlichen Standpunkt der Psychoanalyse an, untersucht zentrale Begriffe wie das Konzept des Subjekts, der Identität, der Geschichtlichkeit, des Unbewußten, der Abwehr. Im Begriff der »strukturalen Triade« wird der Ödipuskomplex neu geortet und die Konzeption des »Vaters« bei Freud diskutiert. Phänomene wie Fremdenfeindlichkeit und Gewalt erfahren eine struktural-analytische Interpretation ebenso wie die Psychologie und Philosophie Nietzsches. Der zweite - klinische - Teil erörtert zunächst sprachliche Bedingungen psychischer Erkrankung, um dann im Lichte des struktural-analytischen Ansatzes Neurose - insbesondere Zwang, Angst und Depression -, Psychosomatose und Psychose zu thematisieren. »Halluzination« und »Wahn«, zentrale Phänomene psychotischer Erkrankung, werden dabei besonders behandelt.

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        November 1994

        Der Mensch – das Medium der Gesellschaft?

        by Andreas Göbel, Peter Fuchs

        Auffällig ist, daß das Wort »Mensch« im Gegensatz zu Begriffen wie »psychisches System« oder »Bewußtsein« oder »Person« im Arrangement der Systemtheorie so gut wie nicht vorkommt – jedenfalls nicht als Theoriebegriff, als Teil einer präzisen Unterscheidung. Wenn das Wort benutzt wird (weil es sich nicht immer vermeiden läßt), dann nur als Bezeichnung einer Diffusität, einer Verwirrung, einer aus dem alteuropäischen Erbe stammenden Komplikation, der durch Abwehr entgegengearbeitet werden muß. Diese Aufsatzsammlung stellt sich in experimentierender Haltung genau diesem Problem. Die Texte spazieren, teils argwöhnisch, teil wagemutig, teils auf sicherem, teils auf unsicherem Boden, um diese Frage herum. Sie entscheiden sie nicht, markieren aber eine Unentscheidbarkeit, über die, so scheint es, dringlich weiterzudiskutieren wäre, wenn es denn stimmt, daß die Referenz auf »den Menschen« mehr und mehr Kommunikationszusammenhänge »infiltriert«.

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        August 1984

        Seminar: Gesellschaft und Homosexualität

        Mit Beiträgen von Hanno Beth, Jürgen Blandow, Gisela Bleibtreu-Ehrenberg, Jürgen Brockmann, Rolf Gindorf, Günther Gollner, Winfried Grikschat, Manfred Herzer, Ina Kuckuc, Dieter Runze, Egbert Schmidt, Erhard Vismar, Hanns Wienold

        by Rüdiger Lautmann

        Was macht Homosexualität eigentlich zu einem sozialen Problem: Krankheit und Andersartigkeit der Betroffenen oder die Reaktionen der Welt auf die abweichende Sexualorientierung? Nach einem theoretischen Entwurf zu dieser Frage wird in diesem Band an einzelnen Diskriminierungsfeldern aufgewiesen, wie die Reaktionen auf Homosexualität verlaufen und durch welche Sozialstrukturen sie geprägt sind. Beispiele sind die Strafverfolgung Homosexueller, die seit germanischer Zeit in Mitteleuropa stattgefunden hat; Beschäftigungsverbote im Öffentlichen Dienst; Einstellungen gegenüber Homosexualität innerhalb der Kirche; die Darstellung von Homosexualität in den Massenmedien; die Behandlung der Homosexualität als Unterrichtsthema in Schulen. Außerdem enthält der Band Untersuchungen zum politischen Umfeld von antihomosexuellem Verhalten sowie abschließend ein »Symposium«, in dem Vertreter verschiedener Gruppen ihre Standpunkte zur Frage der Selbstorganisation der Betroffenen darlegen, also dazu, was homosexuelle Menschen zur Abwehr von Diskriminierung selber tun können.

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        October 2000

        Kultureller Austausch

        by Peter Burke, Burkhardt Wolf

        Über die Folgen der Globalisierung für die Kultur wird in den letzten Jahren heftig gestritten. Prophezeien die einen eine Homogenisierung der Weltkultur, verheißen die anderen kulturelle Desintegration bzw. Fragmentierung allerorten. Doch ein Blick auf die Kulturgeschichte der letzen Jahrhunderte lehrt, dass diese beunruhigenden Diagnosen nur zum Teil zutreffen. Viel wahrscheinlicher ist indes, so der Kulturhistoriker Peter Burke, dass eine neue kulturelle Ordnung entsteht, sich neue Formen kultureller Rekonfiguration herauskristallisieren werden, wobei Bausteine des Alten in ein neues Muster eingefügt werden. Burke untersucht daher in diesem Buch den kulturellen Austausch in vergleichender und historischer Perspektive. Er erkundet die Vielfalt der Konzepte, mit denen dieser Austausch beschrieben und analysiert wurde, und befasst sich mit seinen Kontexten und Konsequenzen. Sein Hauptaugenmerk gilt dabei drei möglichen Szenarien einer Reaktion auf kulturellen »Import« bzw. kulturelle »Invasionen«: Akzeptanz, Abwehr und Segregation.

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        October 2013

        études

        by Friederike Mayröcker

        Etüden nennt Friederike Mayröcker ihre prosaischen Gedichte und lyrischen Prosastücke, Studien also, »Fetzchen« auch, wie sie sagt, splitternd, brüchig und aufs höchste konzentriert, die Sprache zugespitzt aufs Wesentliche allein, der Entgrenzung von Raum und Zeit, der Transposition des gelebten Augenblicks in ein ewiges Hier und Jetzt. Allesamt sind es Variationen auf die Vergänglichkeit des Irdischen – ein Motiv, das längst zum beherrschenden im sich unaufhörlich radikalisierenden Alterswerk der Wiener »poeta magica« geworden ist. Übung für Übung wird der Skandal der Endlichkeit des Lebens einem unwiderstehlichen Verwandlungszauber unterzogen, der das beschwerlich Profane in der Losgelöstheit der Poesie zum Verschwinden bringt. Friederike Mayröckers Etüden sind Texte in betörendem Moll, melancholisch, verletzlich, aber voll des Lebens und prall der Abwehr des Todes: »NEIN keinen Tod keine Wandlung kein Verderben kein Hinscheiden kein Abschied kein unisono«. Kompromisslos einzig dem Schreiben verpflichtet zeigt sich die große Dichterin, von unüberbietbarer sprachlicher Kühnheit ist ihre Poesie.

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        February 2007

        Gesammelte Prosa

        Band 4: 1991-1995

        by Friederike Mayröcker, Klaus Reichert, Klaus Reichert, Heinz F. Schafroth

        Wer über Jahre die Arbeiten Friederike Mayröckers verfolgt, glaubt, gewisse Wiedererkennungsinseln zu sichten – die Kindheit in Deinzendorf in Niederösterreich, Vater und Mutter, bestimmte Auoren und Maler (Breton, Eluard, Jean Paul, Max Ernst, Dalí) –, aber bei genauerem Hinschauen erweisen sie sich als Bojen, die nur den Spielraum markieren, in dem sie sich bewegen [...]. Der »Spalt zwischen den Wörtern«, durch den »eine andere, geheimnisvolle, fremde Welt« hindurchleuchtet, treibt etwas hervor, das den Unterschied zwischen Schreiben und Lesen aufhebt. Der für Friederike Mayröcker wichtige Roland Barthes hat einemal bemerkt, daß beim Lesen die Gedanken ständig abgleiten und daß dadurch ein amorpher gegentext immer mitläuft, der das Geschriebene durchkreuzt. Diesen »mitgelesenen« Gegen- oder Zwischentext an die Textoberfläche zu ziehen scheint eines der Hauptverfahren des Mayröckerschen Schreibens überhaupt und von "Stilleben" im besonderen zu sein. Daher die Abwehr gegen alles Anekdotische, Narrative, ja gegen einen Erzählfluß überhaupt, weil das das Aufmerken auf die Wörter selbst, ihre gewissermaßen autoverbale Energie vergessen ließe. Solche Energie stammt freilich nicht mehr (oder nur noch gelegentlich) aus den alten experimentellen Techniken, sondern kommt aus einer gewissermaßen vegetativen Offenheit für Zwischenzustände. (Klaus Reichert)

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        August 1992

        Nationalsozialismus in der »zweiten Generation«

        Psychoanalyse von Hörigkeitsverhältnissen

        by Anita Eckstaedt

        Thema dieser aufschlußreichen Arbeit sind die Auswirkungen, die die Epoche des Faschismus und der Zusammenbruch des »Dritten Reiches« auf die psychische Entwicklung der während des Krieges oder unmittelbar danach geborenen Kinder der Täter gehabt haben. Dieses Buch verdient schon deshalb ein breites Interesse, weil sich Anita Eckstaedt auf ein auch von der westdeutschen Psychoanalyse bis heute weitgehend vernachlässigtes Terrain vorgewagt hat. Anita Eckstaedts Beschreibung und Analyse der psychischen Deformationen, in denen die Ideologie des Nationalsozialismus nach dem Zusammenbruch des »Dritten Reiches« bis heute überlebt und ihre unheilvolle Wirkung entfaltet hat, ist zweifellos ein wichtiger Beitrag zu der von der Nachkriegsgeneration unterlassenen Aufklärungs- und Trauerarbeit. Ihre Untersuchung gehört daher gleichwertig neben Alexander und Margarete Mitscherlichs Die Unfähigkeit zu trauern gestellt. Während deren sozialpsychologische Analyse der Abwehr- und Verleugnungsmechanismen, mit deren Hilfe sich die Nachkriegsgeneration ihrer nationalsozialistischen Vergangenheit zu entledigen suchte, eher eine soziologische Bestandsaufnahme von außen war, entwickelt Anita Eckstaedt die gleiche Problematik aus der Situation der psychoanalytischen Behandlungsrealität heraus. Dadurch wird nachvollziehbar, wie die für die Kriegsgeneration von Alexander und Margarete Mitscherlich primär strukturell beschriebenen Phänomene und Symptome sich konkret auf die psychische Entwicklung der »zweiten Generation« ausgewirkt haben. (Joachim Weiner) 1991 hat Anita Eckstaedt im Suhrkamp Verlag veröffentlicht: Die Kunst des Anfangs. Psychoanalytische Erstgespräche.

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