Deutscher Apotheker Verlag
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View Rights PortalEr gilt als bedeutendster Visionär des frühen Christentums: der Apostel Paulus. Einst unter dem Namen Saulus ein gesetzestreuer Pharisäer und erbitterter Verfolger der Urchristen, wurde er nach seinem Bekehrungserlebnis in Damaskus zum Anhänger Jesu und zum leidenschaftlichen Verkünder der christlichen Botschaft. Ein ideales Buch für Einsteiger in die großen Fragen des Glaubens, eine Einführung in das Christentum. Vom Autor des Bestsellers Hannah Arendt oder Die Liebe zur Welt (insel taschenbuch 4172).
"Von der Paulinischen Botschaft bis zu den Thesen Über den Begriff der Geschichte Walter Benjamins (die bisweilen außerordentliche Entlehnungen aus ihr enthalten) bildet die Umkehrung von Vergangenheit und Zukunft, von Erinnerung und Hoffnung das Herzstück des Messianismus. Die messianische Zeit ist die Jetztzeit; als Segment der profanen Zeit zwischen der Wiederauferstehung Jesu und dem apokalyptischen Ende konstituiert sie sich in der Zeiterfahrung der Gegenwart. Agambens Buch hält sich an das messianische Vorbild einer »schwindelerregenden Rekapitulation«: Das exegetische Wissen der Bibel geht über in die Illuminationen des Philosophen, der, ausgehend von Schmitt, Kafka und Scholem, die Paulinischen Texte befragt und in ihnen die begrifflichen Wurzeln der Hegeischen Dialektik findet."
Die Weisheitstexte des Neuen Testaments finden sich in den Evangelien, bei Paulus und im Jakobusbrief. Sie lassen die Erfahrungen der Menschen im Alltag unangetastet. Das gilt auch dort, wo die Wirklichkeit schärfer und härter wahrgenommen wird als früher. Anders als im Alten Testament wird das, worin sich Menschen engagieren, zum Bild für ihr Verhältnis zum Himmelreich. Aus dieser Perspektive wird auch die Weisheit der Mächtigen und Reichen kritischer beurteilt als je zuvor. Auch die Weisheit Jesu und seiner Apostel zeigt daher eine Neigung zur Radikalität.
"Wie ein Buchstabe, / aufgerissenes Auge, nicht von dem Buch wissen kann, / das ihn enthält, / kann ich nicht lesen, wo ich bin." Sie stellen sich den Fragen nach der eigenen Existenz: der Bausoldat, der sich in der monotonen Plackerei auf Rügen zwischen "Gleichschritt" und "Normzeit" abhanden zu kommen droht; der Anpassungsvirtuose Erich Mielke, für den das Wort Ich ein "bloßes Stochern im Dunkel" ist; oder Apostel Paulus, der auf das Kommende vertraut und das Hier und Jetzt als Zwischenzustand begreift. Auf Moränen erklingen diese Stimmen, unter ihnen ein Berg von Erlebnissen und Geschichte, Gedankengeröll, das sich übereinanderschiebt. Christian Lehnert spürt in seinen Gedichtzyklen tastend, drängend den Identitätsfragen nach, wie sie vom Urchristentum bis in die Gegenwart reflektiert werden, und entfaltet "ein Wortgewebe voll dunklem Glanz" (Gerhard Kaiser).
»Von heute ab wirst du keinen Wein mehr trinken, kein Fleisch mehr essen und dich keiner Frau mehr nähern, denn die Wahrheit ist eine anspruchsvolle Geliebte, Pattig, sie duldet keine Untreue, deine ganze Ergebenheit darf nur ihr gelten, und ihr, nur ihr gehört jeder Augenblick deines Lebens.« Pattig verläßt seine hochschwangere Frau Mariam, um sich einer Gemeinschaft von Gläubigen anzuschließen. Das Kind, das Mariam erwartete, ist Mani, nach christlicher Zeitrechnung geboren am 14. April 216 in Mesopotamien. Vier Jahre später wird er von seinem Vater in die Sekte der Weißgewandeten eingeführt. »Inmitten dieser Männer ging ich weise und listig meinen Weg«, erinnerte sich Mani, der Begründer des Manichäismus, der mit 24 Jahren die Sekte verläßt, um »durch die Welt einen Ruf ertönen zu lassen«. In Ägypten wird er »der Apostel Jesu«, in China »der Buddha des Lichts« und »seine Hoffnung erblühte an den drei Weltmeeren«. Seine Anhängerschaft wächst ständig, schließlich gerät der Verfechter einer liberalen Religion in die Schlingen der politisch Mächtigen, wird inhaftiert und stirbt am 2. März 274.»Dieses Buch ist Mani gewidmet. Es sollte sein Leben erzählen. Beziehungsweise das, was nach so vielen Jahrhunderten der Lüge und des Vergessens noch davon zu erahnen ist«, schreibt Amin Maalouf über seine abenteuerliche Biographie über den »Mann aus Mesopotamien«.