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        February 2009

        Lost and Sound

        Berlin, Techno und der Easyjetset

        by Tobias Rapp

        Techno ist tot, zumindest offiziell. In Wirklichkeit waren elektronische Musik und die nächtliche Subkultur des Ausgehens – jenseits von sozialen Utopien und Love Parade – nie kreativer und interessanter als heute. Und nie so an einem Ort konzentriert: Jedes Wochenende bevölkern junge Leute aus ganz Europa ein paar Kilometer am Berliner Spreeufer; sie kommen mit Billigfliegern und bleiben nicht selten, bis die letzte After Hour nach Tagen fast wieder ins nächste Wochenende mündet ... Tobias Rapp, selbst DJ und ein intimer Kenner der Szene, porträtiert die faszinierendste, exzessivste und insgeheim einflußreichste Hauptstadtkultur und ihre Protagonisten: Tänzer und DJs, Musikproduzenten und Stadtplaner.

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        April 2011

        Jetzt küss mich endlich!

        by Patrick Hutsch

        Eine zufällige Begegnung, eine Berührung, ein Blick, es hat gefunkt, wir sind verliebt und nichts ist mehr so, wie es eben noch war. Ob wir bereit sind oder nicht, es ist, was es ist. Wie es sich anfühlt, wenn uns die Liebe überfällt oder wir sie wieder verlieren, davon erzählen die hier versammelten Geschichten von Ingeborg Bachmann, Richard Yates, Julio Cortázar, Judith Hermann und vielen anderen. Geschichten vom Rausch der ersten Liebe, von Glück und Leid, vom Sehnen und Träumen, vom Betrügen und Verlassen. Aber egal, wie die Geschichten ausgehen, am Ende gilt immer Goethes Wort: »Und doch, welch Glück, geliebt zu werden! Und lieben, Götter, welch ein Glück!«

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        December 1998

        Sinnesschwellen

        Studien zur Phänomenologie des Fremden 3

        by Bernhard Waldenfels

        "In diesem Band sind es die Schwellen der Sinne, an denen die Erfahrung des Fremden sich abspielt. Streifzüge durch die Welt der Sinne und die entsprechenden Bereiche von Kunst und Technik verdichten sich zu folgenden Themen: biologisch vorgeprägter, musikalisch ausgestalteter Rhythmus der Sinne, der uns an die Schwelle von Sinn- und Formbildung versetzt; Ordnung des Sichtbaren in der Malerei, die einem »sehenden Sehen« (Max Imdahl) entstammt; Beunruhigungen des Blicks, die vom Bild ausgehen; ein Anderssehen, das den Keim bildet für eine Geschichte des Auges; die Lebenswelt als Hörwelt, in der die Grenzen zwischen Klang, Ton und Geräusch fließend sind; eine Architektur am Leitfaden des Leibes, die uns in der Welt wohnen, aber nie völlig heimisch werden läßt."

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        May 2017

        Schattenkämpfer

        Thriller

        by Walter Lucius, Andreas Ecke

        Eine toughe Journalistin im Kampf gegen ein mächtiges kriminelles Netzwerk Kaum der Geiselhaft entkommen, ist die Journalistin und Kampfsportlerin Farah Hafez weiter dem russischen Oligarchen Valentin Lavrov auf der Spur - dem Kopf hinter einem internationalen Netz aus Korruption, Wirtschaftskriminalität und Menschenhandel. Als Farah in Indonesien auf neue Beweise stößt, begibt sie sich auf eine lebensgefährliche Mission. Nachdem sie in Moskau spektakulär aus den Fängen tschetschenischer Rebellen befreit wurde, ist die Journalistin Farah Hafez in Indonesien untergetaucht. Lange kann sie sich dort allerdings nicht erholen. Schon bald erfährt sie von einem großen Kernenergieprojekt der indonesischen Regierung mit dem russischen Oligarchen Valentin Lavrov. Er ist der Mann, der Farahs Entführung in Auftrag gegeben hatte. Sie beginnt, Lavrovs Machenschaften zu recherchieren. Während Lavrov seinerseits mehr als interessiert an einem Wiedersehen mit Farah ist – einem Wiedersehen, das tödlich ausgehen könnte.

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        October 2023

        Store Kongensgade 23

        Lebensbetrachtungen eines der wichtigsten Schriftsteller Dänemarks

        by Søren Ulrik Thomsen, Hannes Langendörfer

        Gibt es ein bestimmtes Jahr oder einen bestimmten Ort im Leben eines Menschen, der sich im Laufe der Zeit als der wichtigste erweisen wird? Für den dänischen Lyriker und Essayisten Søren Ulrik Thomsen liegt dieser Ort in Kopenhagen, in der Store Kongensgade 23. Voller Erwartung zieht er 1972, er ist 16, mit der Familie vom Land in die Großstadt, bereit für alles, was vor ihm liegt: Kultur, die erste Liebe, die Anfänge des Schreibens. Gleichzeitig leidet seine Mutter an einer schweren Depression mit langen Aufenthalten in psychiatrischen Kliniken. In dieser Spannung zwischen Glück und Unglück, zwischen Aufbruch und Rückzug denkt Thomsen in elegischer, rhythmischer Prosa über das Leben nach, darüber, warum man schreibt, über die Angst vor dem Alter. Und über eine Wohnung, in der er nur ein Jahr lang wohnte, die für ihn aber, obwohl sie der Vergangenheit angehört, der Ort ist, von dem seine ganze Zukunft ausgehen wird.

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        March 2001

        Die Jawang-Gesellschaft

        Ein Roman

        by Wolfgang Koeppen, Alfred Estermann

        »Wenn es so wäre, wie die eingebildete Klugheit meint, stolz, daß man sie nicht betrügen könne: man solle nur glauben, was man mit seinen leiblichen Augen sehen könne: dann sollte man vor allen Dingen aufhören, an die Liebe zu glauben. Und wenn man das täte, und täte es aus Furcht, betrogen zu werden, wäre man dann nicht betrogen? Sich selbst um die Liebe betrügen ist das Furchtbarste, ist ein ewiger Verlust ...«Ein einsiedlerischer alter Freiherr auf einer winzigen holländischen Insel, von dem eine merkwürdige Strenge und Kraft ausgehen, zitiert seinem Besucher aus Kierkegaard. Meint er damit sich selbst, sein eigenes abenteuerliches Leben, das dieser Roman uns zu erzählen beginnt?Carel wächst als Waise in der Obhut des Onkels, der ihm die Insel vererben wird, auf. Dem Offiziersanwärter gelingt es, das ihn beherrschende Gefühl der Nichtzugehörigkeit »zum Leben« zu verbergen. Spielschulden eines Freundes, für den er bürgt, führen in die Katastrophe. Carel muß aus dem Offizierskorps ausscheiden und schifft sich als Soldat nach Surabaya ein.Wenig später bricht der Roman, mit dem sich Wolfgang Koeppen (1906–1996) zwischen 1937 und 1939 im holländischen Exil beschäftigte, ab. Bereits das Fragment besticht mit der Figur Carels, dieses welterfahren-weltabgewandten Außenseiters.

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        June 1990

        Traditionen Humboldts

        by Jürgen Trabant

        Das Sprachdenken Wilhelm von Humboldts, das im Verlauf der Geschichte von Sprachphilosophie und Linguistik durch reduktionistische Lektüren vor allem dazu gedient hat, die disparatesten theoretischen Unternehmungen zu legitimieren, wird in den letzten Jahren zunehmend aus seinem spezifischen philosophischen und wissenschaftlichen Kontext rekonstruiert und als Ganzes rezipiert, das heißt als einzigartige synthetische Verbindung transzendentalphilosophischer Reflexion in der Nachfolge Kants mit empirischer sprachwissenschaftlicher Forschung. Der Reichtum des Humboldtschen Sprachdenkens verdankt sich der Vielzahl von Traditionen, die in diesem anthropologisch-linguistischen Projekt zusammenlaufen, sowie der Art und Weise, wie Humboldt diese Traditionen verarbeitet. Einige Linien deses Geflechts der verschiedensten sprachphilosophischen und linguistischen Fragestellungen, die zu Humboldt hinführen, aber auch solche Diskussionsstränge, die von ihm ausgehen, werden in Traditionen Humboldts nachgezeichnet. Bei diesen um Humboldt als Zentrum kreisenden Erkundungen wird auf die Beziehungen zu solchen Autoren und Fragestellungen besonderer Wert gelegt, die bisher weniger beachtet worden sind, wie etwa das Verhältnis zu Leibniz, zu Vico, zu Hegel oder wie die Fragen nach der Entstehung neuer Sprachen und der Rolle des Hörens oder wie Humboldts grammatologische Überlegungen. Jürgen Trabant, geb. 1942, ist Professor für romanische Sprachwissenschaft an der Freien Universität Berlin. Veröffentlichungen: Zur Semiologie des literarischen Kunstwerks (1970); Elemente der Semiotik (1976); (Hg. zus. m. A. Eschbach) History of Semiotics (1973); (Hg.) Wilhelm von Humboldt: Über die Sprache (1985); (Hg. zus. m. W. Busse) Les Idéologues (1986); Apeliotes oder Der Sinn der Sprache (1986); (Hg.) Beiträge zur Geschichte der romanischen Philologie in Berlin (1987); Zeichen des Menschen (1989); Aufsätze zur Textlinguistik, Semiotik, Sprachphilosophie und Geschichte der Sprachwissenschaft; Herausgeber der semiotischen Zeitschrift Kodikas/Code.

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        January 1991

        Maria Maria

        Drei Erzählungen

        by Ulla Berkéwicz

        Im Flugzeug hätte sie Angst gehabt, denn sie war noch nie geflogen, wenn er nicht neben ihr gesessen hätte, und wenn sie dann vom Wein, den er ihr gab, nicht hätte denken wollen, daß das Flugzeug fallen könnte, ins Bodenlose stürzen mit ihm und mit ihr, wie sie sich aneinander halten und wie sie sich umschlingen würden, eindringen ineinander, nicht aus Angst, nein, nur, daß die reißende Luft sie nicht auseinanderrisse, damit sie von der Hitze des Sturzes zusammengeschmolzen in ein leichtes Wesen aus Nichts und aufgefangen von einem Wind und hochgehoben über alle Beschränkung, über ihre dunklen Sterne hinausfliegen könnten, weiß Gott wohin. Die Welt, in der wir leben, besteht aus Geschichten von Geschichten. Frauen treffen Männer, Männer Frauen, und Menschen begegnen Menschen. Verständnis kommt auf, hin und wieder Zuneigung, manchmal ist von Liebe die Rede, und dann singt jeder wieder ein neues Lied. Und dazwischen blitzen auf, mal kürzer, mal länger: Geschichten, von denen die eine nicht weniger spannend ist als die andere. Ob sie nun gut ausgehen oder nicht - ein Ende haben sie nie. Ulla Berkéwicz erzählt mit dieser - notwendigen - Offenheit von ihren Figuren, die nur im Augenblick so sind, wie sie sind, und paradoxerweise dennoch sich treu bleiben: fest und stark, dann aber sich nicht zu helfen wissend, jetzt noch hier und dann woanders. Und die Prosa von Ulla Berkéwicz nimmt auf wie eine Kamera: dieses Bild, jenes. Und dazu mischt sie den Ton, die Sprache derer, die gleichermaßen von außen wie von innen zusehen. Erzählt wird also von Maria, der alten Schauspielerin mit den tausend Rollen, von Wendy aus Amerika, die mit einem Deutschen das Große Erlebnis hat, und von Fräulein Doktor Faußt, der Lehrerin, die sie alle für verrückt halten, die ihre Träume für wirklich hält - und die dadurch auch wirklich sind. Wie alles wirklich ist, an das man glaubt. Und woran glaubt man nicht, wenn man liebt und sich verliert dabei. Und sich gewinnt dabei. Wenn Maria in der Bar sitzt, um sich herum die so bedeutenden Männer, die nicht merken, daß es Maria ist, die Hof hält, wenn Wendy »unbekannt verzogen« ist, um zu vergessen, was sie nicht vergessen kann, wenn das Fräulein Doktor Faußt immer stiller wird, weil um sie herum alles so laut scheint und so ohne Gefühl - dann sind das Momente von Geschichten, die von dem, was dauernd und täglich geschieht, mehr erzählen als alles, was sich fassen, beschreiben und erklären läßt. Indem Ulla Berkéwicz auf Deutungsmuster verzichtet und jedes Geschehen sich gewissermaßen selbst erzählen läßt, öffnet sie die Türen, hinter denen sichtbar werden: Einsamkeit, der Wunsch nach Stille, die Sehnsucht nach der Liebe. »Nur selten riß ein kleiner Schmerz ein, zogen die zwei, drei Narben, deren Wunden sie nicht hatte spüren wollen, und dann mußte sie weit ins Meer hinausschwimmen. Und nur dann wollte sie sich vorstellen, an dem teilzuhaben, was so reich und heftig in der Welt sein mußte, so anders, daß ihr keine Bilder davon kamen.«

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