Books From Australia
Each year the APA coordinates an Australian Collective Stand at Frankfurt Book Fair, supporting independent Publishers in attendance at the world’s largest book fair.
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View Rights PortalMary Hare Director mary@alcagency.com +44 (0)7718 586425
View Rights PortalRandow ist ein Theaterstück aus den vergangenen zehn Jahren, das auf zumeist komische Weise die Verwerfungen des vermeintlich Selbstverständlichen umkreist.
Angesichts der Havarie in Fukushima tappten alle wochenlang im dunkeln: Was passierte wirklich in den Reaktorblöcken? War die Kernschmelze bereits eingetreten? Und ganz praktisch: Wie rechnet man eigentlich Sievert in Becquerel um? Kraftwerksbetreiber und Verwaltung schienen überfordert, Medienberichte waren widersprüchlich, selbst den Geigerzählern war nicht zu trauen. In dieser Situation machte sich William T. Vollmann, ausgestattet mit einem Dosimeter und Jodtabletten aus dem Kalten Krieg, Anfang April auf den Weg ins japanische Katastrophengebiet. »Vollmann reist durch ein zerstörtes, doppelt und dreifach heimgesuchtes Land, weil er mit eigenen Augen sehen will, was geschehen ist. Weil er es aufschreiben und so das Unbegreifbare, das Unsichtbare sichtbar machen will. Und dieses Unsichtbare ist nicht abstrakt, sondern ganz konkret. Es heißt Radioaktivität. Deswegen muss Vollmann bis zum Äußersten gehen, bis an die Grenze, in die Sperrzone eben.« (Richard Kämmerlings in der Welt am Sonntag)
Der herrschenden Lehre zufolge handelt es sich bei den antiken und neuzeitlichen Geldwirtschaften um Marktwirtschaften, die sich aus dem Naturaltausch entwickelt haben. Das Geld, das zunächst zu dessen Erleichterung erfunden worden sei, habe dann auch dem Landkauf gedient und so zum privaten Grundeigentum geführt. Zur Erklärung der Produktionsdynamik muß diese – von Aristoteles, Marx, Weber und allen Ökonomie-Nobelpreisträgern geteilte – Theorie einen universalen menschlichen Drang nach Handlungsgewinn unterstellen. In Wirklichkeit war jedoch der Markt – wie Heinsohn zeigt – kein Tauschplatz, sondern der Ort, an dem Privateigentümer für ihre Güter die Mittel zu erlangen trachteten, in denen sie ihre Schulden vereinbart hatten. Am Beginn der Geldentwicklung stand nicht der Naturaltausch, sondern der aus dem Privateigentum entspringende Zins. Da die Privateigentümer nicht mehr dem kollektiven Versicherungssystem schutzverpflichteter Gutsherren oder blutsverwandter Stämme angehörten, kam ein in Not geratenes Mitglied der neuen Gesellschaft nur dann noch an Hilfe (das heißt fremdes Eigentum), wenn er den immateriellen Sicherheitsertrag, den nun jeder seinem Vermögen beimißt und der einem Gläubiger bei Trennung von seinem Eigentum entgeht, übertrifft. Damit ist der Zins in der Welt – und die Produktionsdynamik erklärt sich, ohne Rückgriff auf anthropologische Motive, aus der Erfüllung der Zinszusagen. Das ›Tauschparadigma‹ konnte sich als Grundpfeiler der Sozialwissenschaften nur deshalb halten, weil die Entstehung und Auswirkung des Privateigentums bis heute nicht verstanden wurde. Die antike Polis entstand aus einer Rebellion von Leibeigenen gegen die durch gewaltige Naturkatastrophen geschwächte mykenische Abgabenwirtschaft mit dem Resultat der Güteraufteilung. Dieser Zusammenhang zwischen dem Untergang von Mykene und der Entstehung der Polis konnte bisher nicht erkannt werden, weil die modernen Experten für antike Chronologie zwischen beide Ereignisse ein 500 Jahre
Einer Zeit, die sich vieles »zu Herzen nahm« und darum ständig vom »Herzen« sprach, war wohl bewußt, was das heißt: »ein Herz aus Stein in der Brust tragen«. Uns ist der Ausdruck immer noch verständlich. Aber kann man leugnen, daß er den Geruch des Antiquierten, des Frömmlerischen, zumindest des Gezierten angenommen hat? Allmählich muß das Selbstverständliche unselbstverständlich geworden sein. Wie geschah das? Offenbar im Verlauf einer Geschichte, von der die zünftigen Historiker wenig wissen, desto mehr aber die Dichter als die Historiographen der Schicksale der ›Seele‹. Der Zeitpunkt ist fast genau datierbar: Um die Wende vom 18. zum 19. Jahrhundert beginnen verschiedene Schriftsteller, die man dem Epochenbegriff der ›Romantik‹ zuordnet, auf jeweils ganz verschiedene Weise damit, uns eine Geschichte zu erzählen, die gleichwohl immer das eine Thema hat: den Tod des alten christlich-abendländischen Herzens; seine Erstarrung; seine Entwertung; seine Ersetzung durch das unorganische Ding oder die Maschine. Eine große Rolle spielt das Geld. Es ist nicht nur der allgegenwärtige Mittler der Herz-Stein-Tauschoperation, von denen berichtet wird. Sein gleichsam autonomes Wachstum scheint die Produktivität des lebendigen Herzens in dem Maße zu beerben, wie das Herz selbst die kontrakte Metallnatur der Münze annimmt. Ähnlich ergeht es dem menschlichen Auge, welches seit alters als das Einfallstor der Seele gilt: durch das mechanische Artefakt eines »Perspektivs« ersetzt, wird es blind für das Beseelte und entdeckt seine Faszination für das Seelenlose, für Automat, Maschine und den Glanz des Geldkristalls. In seinem beschließenden Essay rekonstruiert Manfred Frank den sozialgeschichtlichen und ästhetischen Kontext dieser Wandlung und ihre Auswirkung auf Geschichte und Literatur der Gegenwart. Es zeigt sich, daß die Metapher von der Herzensversteinerung ebensooft wie in den Erzählungen der Dichter auch in den Texten der zeitgenössischen Ökonomen – als Symbol der Effekte