eine circensische karnevaleske mit planwagen entgegen aller linearitäten
Alles lag immer schon in der Luft, es hat nur niemand dran geglaubt – singen die Luftgeister und Artist:innen des aerocircus, des vermeintlich letzten Circus der Welt, der weiter seine runden zieht, a few years into the future, nachdem die Menschheit größtenteils dahingesiecht ist in der versmogten, toxischen und viel zu heißen Luft. Nur Luftgeister und Artist:innen mit speziellen genetischen Superkräften haben überlebt und werden von einem Hologramm namens Oracle in einem selbst gebauten Planwagen, der von Ballons gezogen wird, von verlassener Stadt zu verlassener Stadt gefahren, um immer und immer wieder vom Untergang der Menschheit zu berichten, denn der Circus darf nicht enden, der Karneval, das Lachen, der Humor, alles muss weitergehen, auch wenn einzelne Luftgeister langsam den Aufstand proben.Thomas Köck hat eine charmante circensische und utopische Gemeinschaft geschaffen, Artist:innen am Ende der Welt, Hologramme, Sex-Roboter und Hochseiltanzende, die sich mithilfe von Michail Bachtins Theorien zur Groteske und dem Karneval, der ansteckendsten und subversivsten menschlichen Regung widmen, dem Lachen, in das die Artist:innen des aerocircus immer wieder ausbrechen, wenn sie über die ökologischen Dummheiten der Menschen nachdenken: Denn wie konnten diese glauben, sie wären autonom, wo das Leben auf der Erde doch ein Netz ist, in dem alles mit allem verwoben ist.