ZNN Network Literary and Illustrator Agency
- International Copyright, Licensing, and Literary Agency - International Illustrator Agency and Management Services - Creative Content Development Services
View Rights Portal- International Copyright, Licensing, and Literary Agency - International Illustrator Agency and Management Services - Creative Content Development Services
View Rights PortalSie inspirierte Goethe zu einigen seiner schönsten Gedichte: Friederike Brion aus dem elsässischen Sesenheim. Es war eine heftige, kurze Liebschaft, die den jungen Dichter mit der Pfarrerstochter verband. Gut vierzig Jahre später berichtet Goethe davon unter anderem in Dichtung und Wahrheit. Theodor Stemmler erzählt die Geschichte dieser Jugendliebe neu und zieht dabei Goethes Originaltexte aus seiner Straßburger und Sesenheimer Zeit vom April 1770 bis zum August 1771 heran. Frei von den Interpretationen und Spekulationen vergangener Generationen entsteht so eine neue Sicht auf den Stürmer und Dränger jener Zeit.
Wiese und Macht ist ein Gedicht. Wiese und Macht ist die dritte und letzte Folge des von Friederike Roth vor zehn Jahren begonnenen Trilogie-Projekts Das Buch des Lebens. Ein Plagiat. Friederike Roth, die sich das Beobachten nicht nehmen läßt, nennt die Befunde beim Namen und verzichtet, im Unterschied zu den ersten beiden Folgen des Buchs des Lebens, fast ganz auf das spielerisch Mögliche, das Sprache anzubieten vermag. Hier wird nichts mehr umschrieben, nichts mehr drapiert und nichts versteckt.
Das Stück Krötenbrunnen nimmt, wie alle Arbeiten von Friederike Roth, die Themen Liebe und Kunst auf. Aber von Szene zu Szene wird das eigentliche Thema deutlich: Ausbeutung von Gefühlen, Liebe als Geschäftsbeziehung.
Etüden nennt Friederike Mayröcker ihre prosaischen Gedichte und lyrischen Prosastücke, Studien also, »Fetzchen« auch, wie sie sagt, splitternd, brüchig und aufs höchste konzentriert, die Sprache zugespitzt aufs Wesentliche allein, der Entgrenzung von Raum und Zeit, der Transposition des gelebten Augenblicks in ein ewiges Hier und Jetzt. Allesamt sind es Variationen auf die Vergänglichkeit des Irdischen – ein Motiv, das längst zum beherrschenden im sich unaufhörlich radikalisierenden Alterswerk der Wiener »poeta magica« geworden ist. Übung für Übung wird der Skandal der Endlichkeit des Lebens einem unwiderstehlichen Verwandlungszauber unterzogen, der das beschwerlich Profane in der Losgelöstheit der Poesie zum Verschwinden bringt. Friederike Mayröckers Etüden sind Texte in betörendem Moll, melancholisch, verletzlich, aber voll des Lebens und prall der Abwehr des Todes: »NEIN keinen Tod keine Wandlung kein Verderben kein Hinscheiden kein Abschied kein unisono«. Kompromisslos einzig dem Schreiben verpflichtet zeigt sich die große Dichterin, von unüberbietbarer sprachlicher Kühnheit ist ihre Poesie.
Die Sommermonate des Jahres 2015 muss Friederike Mayröcker im Krankenhaus verbringen. Wochenlang ist sie abgeschnitten von ihrer papierenen Schreibhöhle, dem legendär gewordenen Gehäuse ihres Poesiewerks. Das Schreiben in der fremden, ungewohnten Umgebung ist unmöglich, nicht weil die lästigen körperlichen Gebrechen die Dichterin daran hindern, sondern weil das beständige Flüstern und Wispern der sich aneinanderschmiegenden Zettel und Blätter nicht hörbar ist, dem jene Wort- und Satzkonzentrate abgelauscht werden, die den einzigartigen Mayröcker-Sound erzeugen. Die Dichterin behilft sich auf ihre Art, mit einem beständigen »Kritzeln«, einem Protokoll der einförmigen Tage: »verbringe die Tage mit Lesen Schlafen Essen«. Kaum zurück in ihrer Klause, verspinnt und verwebt sie die Notate zu jener unvergleichlichen Poesie, die »dicht wie ein Felsen und zart wie die allerzarteste Membran« (Klaus Kastberger, Die Presse) ist. Pathos und Schwalbe, das neue Buch von Friederike Mayröcker, ist Radikalität und Unbeugsamkeit, ist Überfluss und Präzision. Und es ist das bewegende Zeugnis eines Lebens, das nur ein Ziel kennt: »ich müszte den ganzen Tag für mich haben um unbändig, ich meine schreiend, schreiben zu können.«