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View Rights PortalWith over 120 years of experience Ernst Reinhardt GmbH & Co KG is a family owned, independent publishing company and has, as of now, 750 titles available. We specialize amongst others in the fields of psychology, education, gerontology and social work and publish an average of 45 new titles every year. Internationally known as quality research literature, our publications have been translated into over 30 languages.Reinhardt Publishing cooperates with professional institutions and associations such as the German Association for Psychology or the Association for Bodypsychotherapy and is a member of utb GmbH – a university-focused joint venture of 15 German academic publishers.
View Rights PortalCarmen Boullosa wurde 1954 in Mexiko Stadt geboren. Ihr erster Gedichtband erschien 1976. Vier Jahre später schrieb sie mit Vacío ihr erstes Theaterstück, auf das weitere Theaterarbeiten folgten. 1987 wurde ihr erster Roman, Mejor Desaparece, veröffentlicht, mit dem sich Carmen Boullosa einen Namen als junge literarische Stimme Lateinamerikas machte. Mit ihrem zweiten Roman Son vacas, somos puercos hatte sie 1992 in Mexiko einen durchschlagenden Erfolg. 1993 erschien die deutsche Fassung Sie sind Kühe, wir sind Schweine im Suhrkamp Verlag. 1996 folgte die Übersetzung Die Wundertäterin des 1993 erschienenen Romans La Milagrosa. Ihr Roman Duerme erschien 1998 unter dem Titel Der fremde Tod in deutscher Übersetzung. Insgesamt hat sie über zehn Romane veröffentlicht und gilt als eine der bedeutendsten Schriftstellerinnen Mexikos. Carmen Boullosa erhielt 1992 das Guggenheim-Stipendium und hielt sich zwischen 1995 und 1996 als Stipendiatin des Künstlerprogramms des DAAD in Berlin auf. 1997 wurde sie mit dem Anna-Seghers-Preis ausgezeichnet.
Die Begegnung der stolzen und leidenschaftlichen Zigeunerin Carmen mit Don José, der ihr rettungslos verfällt und sie schließlich tötet: das ist einer der bekanntesten Stoffe der Weltliteratur und zugleich Vorlage für die erfolgreichste Oper aller Zeiten, »Carmen« von Georges Bizet. Zahlreiche Verfilmungen machten die Figur endgültig zum Mythos. Die meisterhafte Erzählung von Prosper Mérimée ist auch für den, der die Geschichte zu kennen glaubt, eine Entdeckung. In der schnörkellosen, modernen Übersetzung von Kristof Wachinger erstrahlt die widersprüchliche Figur der Carmen, ihre unbändige Freiheitsliebe, ihre Unerschrockenheit und ihr respektloser Witz, in einem neuen faszinierenden Licht. Die bekannte Illustratorin Larissa Bertonasco setzt die besten Szenen einfallsreich ins Bild.
Benito Pérez Galdós wurde 1843 in Las Palmas de Gran Canaria geboren. Im Alter von 19 Jahren ging er nach Madrid, um Jura zu studieren. Dort lernte er Francisco Giner de los Ríos kennen, den Begründer der Institución Libre de Enseñanza, der ihn mit der Philosophie des Krausismo vertraut machte und ihn zum Schreiben ermutigte. Seinen ersten, noch von der Romantik beeinflußten Roman La fontana de oro veröffentlichte Galdós 1870. Er beschäftigte sich intensiv mit den Werken von Balzac und Dickens, die sein erzählerisches Werk zunehmend prägten. 1873 begann Galdós sein Projekt der Episodios nacionales, einem Zyklus historischer Romane, die sich mit der spanischen Geschichte des 19. Jahrhunderts auseinandersetzen. Zwischen 1873 und 1912 entstanden 46 Romane in diesem Zyklus. Galdós arbeitete auch als Journalist und schrieb Artikel zu gesellschaftlichen und politischen Problemen seiner Zeit. Galdós gilt aber vor allem als der Begründer des modernen spanischen Romans. Er schrieb weitere 32 Romane, die vorwiegend das Leben der spanischen Bourgeoisie, deren Gebräuche und Moralvorstellungen schildern und sich durch die feine psychologische Durchdringung der Charaktere auszeichnen. Zu den bekanntesten zählen Doña Perfecta (1876) und Fortunata y Jacinta (1886/87). In den 1890er Jahren beschäftigte Galdós sich auch mit dem Theater und schrieb mehrere Stücke. 1897 wurde Galdós Mitglied der Königlichen Spanischen Akademie der Sprache. Er engagierte sich auch politisch und war 1907 Spitzenkandidat der Republikanisch-Sozialistischen Partei in Madrid. 1912 erblindete er und starb 1920 in Madrid.
Als Felix Hartlaub 1945 in den letzten Kriegstagen im umkämpften Berlin spurlos verschwindet, ist der promovierte Historiker, Autor und Zeichner gerade 31 Jahre alt. Nach dem Besuch der Odenwaldschule studierte er in Berlin. Dort freundete er sich mit Klaus Gysi an, dem späteren DDR-Kulturminister und Aufbau-Verleger – und verliebte sich in dessen Mutter Erna. Im Krieg wurde Hartlaub als Mitarbeiter des Auswärtigen Amts nach Paris beordert und führte später mit anderen das Kriegstagebuch des Oberkommandos der Wehrmacht im Führerhauptquartier in Rastenburg, Winniza und Berchtesgaden. Hartlaub hat die Brutalität seiner Zeit, die »Menschenfressergesichter« in den Großstädten, die »ratlose Männlichkeit« seiner Kameraden, die Sentimentalität und Unbarmherzigkeit des militärischen Jargons mit einzigartiger Sensibilität und Klarheit beschrieben. Seine Briefe, Aufzeichnungen und literarischen Texte blieben erhalten. Darunter ein Romanversuch über das Attentat vom 20. Juli 1944, das er aus nächster Nähe – an seinem Arbeitsplatz im Sperrkreis II der »Wolfsschanze« – miterlebte. »Die Frage nach der Genese, nach dem ›Wie war es möglich‹, wird wohl die einzige sein, die noch an uns gerichtet, zu der vielleicht noch etwas zu sagen sein wird«, schrieb Felix Hartlaub. Matthias Weichelts Biographie spürt dem dramatischen Verlauf seines Lebens nach und rückt die bestürzende Dichte und Präsenz seines vorläufig und unvollendet gebliebenen Werks in ein neues Licht.