Roman
Wenn die gelbe Sonne brennt erzählt die Geschichte vom Verlust einer Liebe und gleichzeitig die Geschichte einer tiefen Lebenskrise, die einen Mann befällt, einen Schriftsteller, dessen Obsession ihn fast in den Abgrund geführt hätte. Was ihm bleibt, ist die Erinnerung an eine Frau – und die Möglichkeit, schreibend das Vergangene Revue passieren zu lassen.
Geir Pollen schiebt die verschiedenen Zeitebenen übereinander und entzieht den Geschehnissen ihre Chronologie – weshalb sie seltsam entrückt erscheinen, fast zeitlos, traumgleich. Erinnerungsfragmente werden gegeneinandergestellt, miteinander verwoben, nehmen sich aus wie Steine eines großen, sich nie vollendenden Mosaiks. Und so handelt Wenn die gelbe Sonne brennt auch von der Unmöglichkeit, eine 'Geschichte zu einer Erfahrung' zu finden; das Gelebte verwandelt sich im Schreiben in ein Neues, Unbekanntes, Faszinierendes.
Geir Pollen ist mit seinem neuen Roman ein Werk von so großer sprachlicher Kraft, emotionaler Komplexität und poetischer Dichte gelungen, daß ihn die norwegische Kritik wiederholt in die Nähe von Nabokov gerückt hat, ein melancholisch schönes, fein komponiertes Buch.