Franz Steiner Verlag / Berliner Wissenschafts-Verlag
Academic publishing house (ancient history of economics, history of science/medicine, geography, musicology, philosophy of law). Berliner Wissenschaft-Verlag is an imprint.
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View Rights PortalHagen Röhrig is the author of the "Kai Flammersfeld" vampire-series consisting of 4 volumes. The target group are readers aged 8 and up. A very imaginative and humorous story! Röhrig has also written fairy-tales and an academic book on vampire folklore and how it is refelcted in literature. https://www.hagenroehrig.de
View Rights PortalEinhorn-Trend? Voll peinlich, sagt Kurt. Ein nerviger Vogel, eine Prinzessin, die den Prinzen vermöbelt und Kurt, ein widerwilliges Einhorn, das rosa Glitzersternchen und Pupse mit Rosenduft voll peinlich findet – da bleibt kein Auge trocken. Aber was hilft´s, am Ende wird Einhorn Kurt mithilfe von Vogel Trill und den Ninja-Goldfischen die entführte Prinzessin Floh natürlich doch retten, rosa Fell hin oder her. Ein garantiert klischeefreies Einhorn wider Willen. Ironisch-witziges Vorlesevergnügen für Kinder ab 5 Jahren, bei dem auch Große ihren Spaß haben. Äußerst amüsant illustriert von Stephan Pricken. Alle Bände der Reihe: Band 1: Wer möchte schon ein Einhorn sein? Band 2: EinHorn kommt selten allein Band 3: EinHorn – eine Mission Band 4: Drachen sind auch nur EinHörner Band 5: Ein Held, EinHorn, ein Gartenzwerg Zusätzlich erschienen ist das Bilderbuch "Irgendwas ist immer" vielen Bildern und geringerem Textanteil für jüngere Kinder ab 3 Jahren.
Ein gefräßiger Drache hat den königlichen Obstgarten leergefuttert und das bedeutet: kein Apfelmus für Kurt. Wütend verjagt Kurt den Obstdrachen mit einer ordentlichen Ladung Wassermagie, doch dieser rächt sich, indem er ihn entführt. Kurt wacht in einem Labyrinth auf einer einsamen Insel auf. Dort muss er sich seiner größten Angst stellen (Mäusen!) und seine magischen Kräfte funktionieren auch nicht mehr. Zum Glück bekommt er Hilfe: von Prinzessin Floh, von Trill, vom super Held Tüdelü, dem romantischsten Einhorn aller Zeiten – und von vielen kleinen Mäusen. Schaffen sie es gemeinsam, den Drachen zu bändigen? Ein garantiert klischeefreies Einhorn wider Willen. Ironisch-witziges Vorlesevergnügen für Kinder ab 5 Jahren, bei dem auch Große ihren Spaß haben. Äußerst amüsant illustriert von Stephan Pricken. Alle Bände der Reihe: Band 1: Wer möchte schon ein Einhorn sein? Band 2: EinHorn kommt selten allein Band 3: EinHorn – eine Mission Band 4: Drachen sind auch nur EinHörner Band 5: Ein Held, EinHorn, ein Gartenzwerg Zusätzlich erschienen ist das Bilderbuch "Irgendwas ist immer" mit vielen Bildern und geringerem Textanteil für jüngere Kinder ab 3 Jahren.
Kurt auf Ninja-Kurs: Neues vom Einhorn-Held wider Willen. Freundschaft? Verpflichtungen? Eigentlich gar nichts für Kurt. Aber als Fred, Anführer der mutigen Ninjagoldfische, Hilfe braucht, ist das Grummel-Einhorn am Start. Aus Freds Kompanie verschwinden nämlich die Ninja-Goldfische. Kurt mutiert kurzerhand zum ersten Ninja-Einhorn der Welt. Heldenhaft machen sich die zwei auf eine turbulente Suche. Brenzlig wird’s, und sie bekommen Veilchenduft pupsende Hilfe eines gewissen Zweihorns. Kurzum: Kurt – grummeliger und witziger denn je! Ein garantiert klischeefreies Einhorn wider Willen. Ironisch-witziges Vorlesevergnügen für Kinder ab 5 Jahren, bei dem auch Große ihren Spaß haben. Äußerst amüsant illustriert von Stephan Pricken. Alle Bände der Reihe: Band 1: Wer möchte schon ein Einhorn sein? Band 2: EinHorn kommt selten allein Band 3: EinHorn – eine Mission Band 4: Drachen sind auch nur EinHörner Band 5: Ein Held, EinHorn, ein Gartenzwerg Zusätzlich erschienen ist das Bilderbuch "Irgendwas ist immer" mit vielen Bildern und geringerem Textanteil für jüngere Kinder ab 3 Jahren.
Ein Kurt, EinHorn, ein Abenteuer! Soviel Einhorn war noch nie! Nach der Befreiung der Prinzessin will Kurt seine Ruhe. Aber Trills kleiner Bruder und andere Tiere sind noch gefangen, also kommt Entspannen erstmal nicht in Frage. Was folgt ist ein hornsträubendes Abenteuer, in dem sich Kurt kaum vor einem liebestollen Einhornsuchschwein in Sicherheit bringen kann, und mit großem Knall auch noch ein Zweihorn auf den Plan tritt und für allerlei Chaos sorgt. Doch Happy End mit Horn: Am Ende können tatsächlich alle Tiere befreit werden! Auch in Band 2 um das mürrische Einhorn Kurt sorgt Chantal Schreiber wieder für rasanten Vorlesegenuss. Ein garantiert klischeefreies Einhorn wider Willen. Ironisch-witziges Vorlesevergnügen für Kinder ab 5 Jahren, bei dem auch Große ihren Spaß haben. Äußerst amüsant illustriert von Stephan Pricken. Alle Bände der Reihe: Band 1: Wer möchte schon ein Einhorn sein? Band 2: EinHorn kommt selten allein Band 3: EinHorn – eine Mission Band 4: Drachen sind auch nur EinHörner Band 5: Ein Held, EinHorn, ein Gartenzwerg Zusätzlich erschienen ist das Bilderbuch "Irgendwas ist immer" mit vielen Bildern und geringerem Textanteil für jüngere Kinder ab 3 Jahren.
In "Auf dem Gipfel wachsen Chinanudeln", geschrieben von Benjamin Tienti und Sebastian Kiefer, stürzen sich die jungen Berliner Helden Elmo und Tuna in ein urbanes Abenteuer. Elmo, ein selbsternannter Detektiv aus Neukölln, sucht nach einem Weg aus seiner Trauer um seinen verstorbenen Bruder. Die Begegnung mit Tuna, einer intelligenten Gamerin, führt ihn in die virtuelle Jagd nach der Meistermelodie im Online-Spiel MELOdiy. Diese Suche wird zu einem spannenden Rätsel voller Wendungen, das über das digitale Spielfeld hinaus in den echten Berliner Kiez führt. Tienti und Kiefer, unterstützt von Stephan Prickens Illustrationen, kreieren eine Geschichte voller Witz, Tempo und Herz. Die mitreißenden Charaktere, ihr Mut und ihre Resilienz machen diesen Roman zu einer empfehlenswerten Lektüre für junge Leser*innen, die sich nach einem Mix aus Realitätsnähe und abenteuerlicher Detektivarbeit sehnen. Spannendes Stadtabenteuer: Ideal für Kinder ab 9 Jahren, die fesselnde Geschichten mit einem starken Bezug zum Stadtleben lieben. Ermutigend und authentisch: Bietet einen ehrlichen Einblick in die Herausforderungen des Heranwachsens und den Umgang mit Verlust. Interaktives Leseerlebnis: Die Kombination aus Geschichte und interaktiven Elementen wie Online-Gaming hält junge Leser gefesselt. Faszinierende Charaktere: Mit Elmo und Tuna erschaffen die Autoren zwei unvergessliche Protagonisten, die in ihrer Vielschichtigkeit und Tiefe junge Leser inspirieren. Humorvolle und lebensnahe Erzählweise: Die humorvollen, manchmal aber auch ernsten Momente des Buches spiegeln das Leben in seiner ganzen Bandbreite wider. Künstlerisch bereichert: Die Illustrationen von Stephan Pricken verleihen der Geschichte zusätzliche visuelle Tiefe. Für Fans von „Rico und Oskar“: Dieses Buch ist besonders für Leser geeignet, die bereits Fans der „Rico und Oskar“-Reihe sind und ähnliche Werke suchen.
Das Einhornleben kann ganz schön anstrengend sein! Kurt braucht ab und zu ein Nickerchen. Nach dem Frühstück. Nach dem zweiten Frühstück. Nach dem Mittagessen sowieso. Denn: Um Heldentaten zu vollbringen, muss man ausgeschlafen sein. Heute kommt Kurt überhaupt nicht zum Ausruhen, denn seine Freunde brauchen Hilfe. Mit seiner Wassermagie löst er ein Problem nach dem anderen, bis er sogar zum Essen zu müde ist. Wie schön wäre es, einfach mal abzutauchen. Aber wie kriegt er das hin? Nach den erfolgreichen Vorlesebüchern ist dies das erste Bilderbuch mit dem lustigen Einhorn Kurt. Eine witzige, kurze Geschichte mit frechen Illustrationen für Kinder ab 3 Jahren über ein Einhorn, das lieber keines wäre. Achtung: Dies ist nicht der 6. Band in der bisherigen Reihe sondern eine neue, kürzere Geschichte auf 32 Seiten. Kurt, Einhorn wider Willen. Irgendwas ist immer - was für ein Stress! Kurt ist Kult: Ein lustiges Bilderbuch für vergnügliche Vorlesestunden mit Kindern ab 3 Jahren. Auszeit vom hektischen Alltag: Ein wichtiges Thema auch für Kinder, altersgerecht und mit einem Augenzwinkern erzählt. Magisch und lustig: Eine fröhliche Einhorngeschichte von Chantal Schreiber mit tollen Illustrationen von Stephan Pricken. Kurt für Kindergartenkinder: Nach den erfolgreichen Vorlesebüchern für 5-Jährige nun das erste Bilderbuch für Kinder ab 3 Jahren. Einhorn Kurt braucht eine Auszeit! Allerdings ist er auch immer sehr schnell gestresst und braucht unglaublich viele Schläfchen und Pausen… Dieses lustige Bilderbuch nimmt Kinder ab 3 Jahren ernst, die das Gefühl haben, einmal durchschnaufen zu müssen. Eine wunderbare, altersgerechte Geschichte mit tollen Illustrationen und dem liebenswerten Einhorn Kurt - zum immer wieder Anschauen und Lachen.
In dem Interview zu seinem 50. Geburtstag erklärte Thomas Bernhard: »Negativ ist alles, gibt nicht Positives.« Später konstatierte er lakonisch: »Es ist eh’ alles positiv.« Ist also Thomas Bernhard der große Unfaßbare, der im gleichen Atemzug Gegenteiliges behauptet? Ist sein Werk vielleicht finster und sein Autor ein fröhlicher Clown? Ist er bloß ein opportunistischer Übertreibungskünstler bei allem und jedem? Oder ist er doch der schärfste Kritiker der politischen Verhältnisse im allgemeinen und des »katholisch-nationalsozialistischen Österreich« im besonderen? Der vorliegende Band versammelt kurze und längere Texte von Thomas Bernhard, er berücksichtigt alle Gattungen – vom Roman bis zum einzeiligen Leserbrief – und präsentiert das Bernhardsche Werk als einen Kontinent, auf dem es viele überraschende Entdeckungen zu machen gibt. Er bietet somit Bernhard-Anfängern wie Fortgeschrittenen, ja sogar den Spezialisten überraschende und ungeahnte neue Literatur- und Geisteslandschaften.
Im Mai 1963 erschien in einer Auflage von 2000 Exemplaren Thomas Bernhards Roman »Frost« im Insel Verlag. Gleich nach Erscheinen erregte der Roman größte Aufmerksamkeit: Noch nie hatten die Rezensenten und Leser derartig aufwühlende Sätze über einen froststarren, finsteren Ort namens Weng im höchsten Österreich gelesen. Der Maler Strauch beschimpfte an dieser Stelle Gott und die Welt, erkannte um sich herum nur Kranke, Kretins und Todgeweihte. (Für den Roman erhielt Bernhard nicht nur den Bremer Literaturpreis, sondern auch den Österreichischen Staatspreis für Literatur, was die Gemeinde Weng zu heftigen Protesten beim Bundesminister wegen Verleumdung einer ganzen Gemeinde veranlasste.) Um das Irritationspotenzial dieses Romans einzugrenzen, verlegten die Interpreten sich schon bald darauf, die sinnlosen, widersinnigen Wortkaskaden des Malers als prototypisch für einen pathologischen Charakter anzusehen, der seinerseits prototypisch den Zerfall unserer Gegenwart vorlebt. Aus den vielen Vorstufen zu »Frost« präsentiert dieser Band aus Anlass des 50-jährigen Erscheinens eine frühe Fassung, in der ein Eisenbahner mit dem Namen Leichtlebig bei einer Kur in Schwarzach (bei Goldegg-St.Veit) einem Lehrer begegnet und mit ihm ausgedehnte Spaziergänge unternimmt. Die zweite der für diesen Band ausgewählten Vorstufen datiert aus der Zeit unmittelbar vor der Fertigstellung des Romans: Die »Argumente eines Winterspaziergängers« gab Thomas Bernhard seinem Freund Gerhard Fritsch, damit dieser sie in der von ihm herausgegebenen Zeitschrift »Wort in der Zeit« publizierte: Bernhard hat für diese Vorabveröffentlichung des Romans signifikante Passagen aus diesem zusammengestellt und sie zu einem 19-seitigen Manuskript zusammengefügt – eine Veröffentlichung kam allerdings nicht zustande.
Thomas Bernhard hat sich selten auf Interviews vor laufender Kamera eingelassen. Die Fernsehjournalistin Krista Fleischmann allerdings schätzte er als einfühlsame Gesprächspartnerin, mit der zusammen zwei – mittlerweile legendäre – Filminterviews entstanden: die Monologe auf Mallorca (1981) und der in Madrid gedrehte Film Die Ursache bin ich selbst (1986). Ein Interview zu Bernhards 1984 erschienenem Roman Holzfällen rundet diesen Band ab, der über die Filmfassungen hinaus auch die nicht gesendeten Texte enthält. Bernhard selbst fand Krista Fleischmanns Arbeit »ganz großartig ... Am liebsten würde ich sofort wieder etwas mit Ihnen machen, meinen Nachruf vielleicht.«Nachdenklich und charmant, unterhaltsam, ironisch und maßlos übertreibend – Thomas Bernhard zeigt sich in diesem Band für Einsteiger wie für Kenner von seiner besten, von einer höchst vergnüglichen Seite.
»Wenn Shakespeare der größte Dichter und Mietti der größte Schauspieler, dann ist Unseld der größte Verleger.« »Thomas Bernhard und Frankfurt«, erzählt vom ersten Kontakt des Autors zum Verlag Suhrkamp und dessen Beziehung zum Verleger Siegfried Unseld.
Als Misanthrop galt Thomas Bernhard, und er verstand es sehr gut, dieses Bild während seines ganzen Lebens zu vermitteln. Er gab in dieser Rolle zahlreiche Interviews, die inzwischen legendären Charakter besitzen. Das hier zum ersten Mal veröffentlichte Interview, das Peter Hamm 1977 führte, ist eine Sensation: Thomas Bernhard vertraute Peter Hamm, der den ersten (1957 erschienenen) Gedichtband des inzwischen berühmt gewordenen Autors hymnisch begrüßt hatte, in besonderem Maße. So antwortete er, ungespielt, ohne Zurückhaltung, offen, auf sämtliche Fragen des Lebens und Schreibens. In diesem großen Interview ist also zu erfahren, warum Bernhard schrieb, wie er schrieb, warum er so lebte, wie er lebte.
30 Jahre alt, ohne Resonanz auf seine bis dahin veröffentlichten drei Gedichtbände, vom eigenen überragenden schriftstellerischen Können allerdings überzeugt, schreibt Thomas Bernhard im Oktober 1961 an Siegfried Unseld: "Vor ein paar Tagen habe ich an Ihren Verlag ein Prosamanuskript geschickt. Ich kenne Sie nicht, nur ein paar Leute, die Sie kennen. Aber ich gehe den Alleingang." Obwohl der Suhrkamp Verlag das Manuskript ablehnte, gingen der Alleingänger und der Verleger seit dem Erscheinen von Bernhards erstem Roman "Frost" 1963 gemeinsam den Weg, der den Autor in die Weltliteratur führte. In den etwa 500 Briefen zwischen beiden entwickelt sich ein einzigartiges Zwei-Personen-Schauspiel: Mal ist es eine Tragödie, wenn etwa Bernhard die aus seinen Werken bekannten Schimpftiraden auf den Verleger losläßt, der seinerseits auf die Überzeugungskraft des Arguments setzt. Dann gibt Bernhard ein Kammerspiel mit Unseld als Held – 1973 schreibt er ihm: "mit grösster Aufmerksamkeit, mit allen Möglichkeiten, gehe ich gern mit Ihnen." 1984 agieren beide, bei der Beschlagnahme von "Holzfällen", als Kämpfer für die Literatur in einem von Dritten inszenierten Schurkenstück. Es dominiert das Beziehungsdrama: Der Autor stellt die für sein Werk und seine Person unabdingbaren Forderungen. Der Verleger seinerseits weiß, daß gerade bei Bernhard rücksichtslose Selbstbezogenheit notwendige Voraussetzung der Produktivität ist. Solch einen dramatischen Briefwechsel zwischen Autor und Verleger, in dem bei jeder Zeile alles auf dem Spiel steht, kennt das Publikum bislang nicht.
30 Jahre alt, ohne Resonanz auf seine bis dahin veröffentlichten drei Gedichtbände, vom eigenen überragenden schriftstellerischen Können allerdings überzeugt, schreibt Thomas Bernhard im Oktober 1961 an Siegfried Unseld: "Vor ein paar Tagen habe ich an Ihren Verlag ein Prosamanuskript geschickt. Ich kenne Sie nicht, nur ein paar Leute, die Sie kennen. Aber ich gehe den Alleingang." Obwohl der Suhrkamp Verlag das Manuskript ablehnte, gingen der Alleingänger und der Verleger seit dem Erscheinen von Bernhards erstem Roman "Frost" 1963 gemeinsam den Weg, der den Autor in die Weltliteratur führte. In den etwa 500 Briefen zwischen beiden entwickelt sich ein einzigartiges Zwei-Personen-Schauspiel: Mal ist es eine Tragödie, wenn etwa Bernhard die aus seinen Werken bekannten Schimpftiraden auf den Verleger losläßt, der seinerseits auf die Überzeugungskraft des Arguments setzt. Dann gibt Bernhard ein Kammerspiel mit Unseld als Held – 1973 schreibt er ihm: "mit grösster Aufmerksamkeit, mit allen Möglichkeiten, gehe ich gern mit Ihnen." 1984 agieren beide, bei der Beschlagnahme von "Holzfällen", als Kämpfer für die Literatur in einem von Dritten inszenierten Schurkenstück. Es dominiert das Beziehungsdrama: Der Autor stellt die für sein Werk und seine Person unabdingbaren Forderungen. Der Verleger seinerseits weiß, daß gerade bei Bernhard rücksichtslose Selbstbezogenheit notwendige Voraussetzung der Produktivität ist. Solch einen dramatischen Briefwechsel zwischen Autor und Verleger, in dem bei jeder Zeile alles auf dem Spiel steht, kennt das Publikum bislang nicht.
Zum 250. Geburtstag des großen Schriftstellers aus Franken hat Stephan Klenner-Otto eine von Jean Pauls amüsantesten Erzählungen kongenial illustriert: Auf seiner abenteuerlichen Reise durch fiktive Regionen der deutschen Provinz begegnet der Antiheld Attila Schmelzle allerhand eingebildeten Gefahren, vor denen er sich mit abwegigen Vorkehrungen und Apparaturen zu schützen versucht. Unser Lachen verdankt sich aber nicht allein der dichten Folge von grotesken Einfällen und den unvergleichlichen Schrulligkeiten der Hauptfigur. Der Witz des Textes liegt zugleich in der literarischen Form, den Erzählexperimenten und dem grandiosen Sprachfeuerwerk. Auf den Radierungen von Stephan Klenner-Otto wird dieser selbst ernannte Sicherheitsbeauftragte und beflissene Bildungsphilister von seinem Alter Ego, dem Angsthasen, begleitet.
»Du musst das halt in meinem Sinn machen«, trägt Thomas Bernhard seinem Halbbruder Peter Fabjan auf, als er spürt, dass er nicht mehr lange zu leben hat. Und der sieben Jahre Jüngere gehorcht und übernimmt die Verantwortung, dieses Mal für ein schwieriges Erbe – so wie er es immer getan hat von Jugend an, wenn ihn der Ältere gebraucht hat. Den anderen galt er als »der liebe Bruder«, Fabjan selbst sieht sich eher als »Helfer in der Not«, denn oft genug fand er sich in der Rolle des Chauffeurs und dienstbaren Geistes wieder, der am Nebentisch saß, während der Bruder mit Persönlichkeiten aus Politik und Kunst parlierte. Peter Fabjan, Bruder und gleichzeitig behandelnder Arzt Thomas Bernhards, gibt in seinen Erinnerungen einen Einblick in das Leben an der Seite, besonders aber auch im Schatten des österreichischen Dramatikers und Romanschriftstellers, der Weltruhm erlangte. Er erzählt von den schwierigen und vielfach belasteten familiären Verhältnissen genauso wie von der Kriegskindheit, von gemeinsamen Reisen in die USA oder nach Portugal und von seinen Bemühungen um das Leben seines von langer und schwerer Krankheit gezeichneten Patienten. Ein offenherziger, freimütiger und ehrlicher Bericht.
Einen unfilmischeren Erzähler als Thomas Bernhard kann man sich kaum vorstellen: Er verachtete Details und Beschreibungen, vermied es peinlich genau, mit der Sprache die Möglichkeiten des Bilds nachzuahmen. »Ich schreib’ immer nur Begriffe, und da heißt’s immer Berge oder eine Stadt oder Straßen, aber wie die ausschauen …« Welchen Mehrwert das Medium Film trotz oder gerade wegen der Bernhardschen Invektivkaskaden haben kann, dokumentieren die beiden langen Interviews, die die Journalistin Krista Fleischmann in den achtziger Jahren auf Mallorca und in Madrid mit ihm führte. Sie zeigen Bernhard, der sich vom Kameramann extra »unkonventionelle Bilder« gewünscht hatte, »die man üblicherweise wegwirft«, von seiner besten, seiner vergnüglichsten Seite: am Hafen, beim Stierkampf und in Cafés. Dabei plaudert er über die Lust und den Tod, über die Unterhosen des Papstes und die Frauen im allgemeinen, über Bach und das Fernsehen – in diesem Fall das spanische: »Und wenn man die Sprache nicht versteht, ist das sehr erholsam, weil man immer mehr hineintut, als sie wirklich aussagen, die Bilder, wahrscheinlich.«