Agriculture & International Development
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View Rights PortalLa Pollera's catalog includes narrative, essay, and chronicle of contemporary and classic authors.
View Rights PortalDie Wahrnehmung Irans wird derzeit von den Tiraden Ahmadinejads und dem Nuklearprogramm dominiert. Das Klischee von verblendeten Mullahs verstellt dabei den Blick auf ein Land, dem zentrale Bedeutung für den Nahen und Mittleren Osten zukommt. Dagegen skizziert Volker Perthes die differenzierten strategischen Positionen, die Radikale und Realisten innerhalb der iranischen Eliten einnehmen. Europäischen Politikern empfiehlt er eine Politik, die das wechselseitige Vertrauen fördert und die Sicherheitsinteressen Irans wie seiner Nachbarn ernstnimmt. Damit liefert er einen fundierten Beitrag zu einer der wichtigsten politischen Herausforderungen der Gegenwart.
Claus Leggewie, geboren 1950, ist Direktor des Kulturwissenschaftlichen Instituts in Essen und Mitherausgeber der Blätter für deutsche und internationale Politik. Richard Münch, geboren 1945, lehrt Soziologie an der Universität Bamberg. Zuletzt erschien in der edition suhrkamp Die akademische Elite (es 2510), Münchs vieldiskutierte Studie zur Hochschulreform. Claus Leggewie, geboren 1950, ist Direktor des Kulturwissenschaftlichen Instituts in Essen und Mitherausgeber der Blätter für deutsche und internationale Politik. Richard Münch, geboren 1945, lehrt Soziologie an der Universität Bamberg. Zuletzt erschien in der edition suhrkamp Die akademische Elite (es 2510), Münchs vieldiskutierte Studie zur Hochschulreform. Stephan Leibfried, geb. 1944, Professor für Politikwissenschaft an der Universität Bremen, Leitung des Sonderforschungsbereichs »Staatlichkeit im Wandel«. Skadi Siiri Krause war von 2013 bis 2016 wissenschaftliche Mitarbeiterin im DFG-Forschungsprojekt »Theorie und Praxis der Demokratie. Tocquevilles erfahrungswissenschaftliche Konzeption einer Neuen Wissenschaft der Politik« an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg. Michael Zürn, geboren 1959, ist Direktor der Abteilung »Global Governance« am Wissenschaftszentrum Berlin und Professor für Internationale Beziehungen an der Freien Universität.
Jacques Rancières Das Unvernehmen war ein Paukenschlag in der philosophischen Landschaft Frankreichs. Bei seinem Erscheinen wurde es gleich als Manifest und Neubestimmung der politischen Philosophie wahrgenommen. Rancières Resituierung einer kritischen Gesellschaftstheorie setzt mit einer Kritik der Theorie der Politik bei Platon und Aristoteles ein, um dann als zentrales Moment der politischen Philosophie das Unvernehmen herauszuarbeiten: »Was aus der Politik einen skandalösen Gegenstand macht, das ist, daß die Politik eben die Aktivität ist, die als Rationalität selbst die Rationalität des Unvernehmens hat.« Rancière unternimmt den Versuch, die Rückkehr der politischen Philosophie im Feld der politischen Praxis und somit als Praxis zu denken.
Habermas Gesellschaftstheorie stelle einen wichtigen Lösungsversuch einer sehr allgemeinen Schwierigkeit dar, nämlich der Schwierigkeit, politisch zu denken. Die Gründe dafür, daß diese theoretische Bemühung für die Probleme politischen Denkens nicht nur keine Lösung nahelegt, sondern sie sogar verstellt, weisen nach Willms auf sehr fundamentale Irrtümer und Vorurteile hin, die unter der angestrebten Reflexivität der »Kritischen Theorie« nicht leicht bloßzulegen sind. Aber die Schwierigkeiten des politischen Denkens, denen Habermas erlegen ist, sind offenbar allgemeine Schwierigkeiten. Deshalb kann jeder, dem an grundsätzlichen Problemen politischer Theorie gelegen ist, von Habermas Aporien ebenso lernen wie von seinen Einsichten.
»Politik« war der philosophischen Tradition als Begriff doppeldeutig. Von der praktischen Regelung menschlicher Lebenszusammenhänge unterschied sie nämlich deren philosophische Theorie und ihre normativen Voraussetzungen. Daß diese Doppelbedeutung von »Politik« ebenso einem zunehmenden Verdrängungsprozeß unterliegt wie der Sachverhalt, daß mit Philosophie bewußt-unbewußt Politik gemacht wird, könnte zum Prüfstein einer kritischen Diagnose gegenwärtiger Politik werden. In diesen Problemzusammenhang stellt sich ausdrücklich die hier vorgelegte Aufsatzsammlung Joachim Ritters, dessen ideenpolitisch-hermeneutische Sensibilität wesentlich zur Rehabilitierung praktischer Philosophie beigetragen hat. Anhand einer Auseinandersetzung mit den beiden großen Systematikern der Philosophiegeschichte, Aristoteles und Hegel, will sie in einer ideengeschichtlichen Hermeneutik das verschüttete Bewußtsein des Zusammenhangs von metaphysischer Philosophie und Politik zurückgewinnen.
Als »Wissenschaft des Regierens« und »Kunst der Verwaltung« definiert ein Lexikon aus dem 18. Jahrhundert die Politik, 2000 Jahre früher machte Aristoteles das »glückselige und edle Leben« als Zweck des Staates aus. Ein Blick auf die Rituale der Berliner Republik zeigt, wie weit sich die praktische Politik von diesen Idealen entfernt hat: Es geht weniger um die Glückseligkeit der Bürger als um Parteienproporz und Lobbyinteressen, das zähe Ringen um Reformen hat mit großer Kunst wenig gemeinsam. Wie es trotzdem immer wieder gelingt, die Fiktion einer idealen Politik aufrechtzuerhalten, ist das Thema der Studie von Wolfgang Fach: Charismatische Persönlichkeiten »veredeln« die graue Routine, demokratische Wahlen sollen das politische Tagesgeschäft »reinigen«. Wo diese Verfahren nicht weiterhelfen, muß die Politik neu erfunden werden.
Der Band vereint die Vorreden zu »John Bulls andere Insel« und zum »Kaiser von Amerika«, in denen Shaw seine politischen Ansichten unverblümt und bissig an den Mann gebracht hat. Während die erste Vorrede sich mit dem englischen Kolonialismus beschäftigt, behandelt die zweite das Problem der Regierung des Volkes, der Regierung für das Volk und der Regierung durch das Volk.
Die Kritische Theorie prägt eine ganze Epoche des akademischen Denkens und strahlt bis in öffentliche Debatten aus. Ihr gesellschaftstheoretischer Anspruch weist über den geschichtlichen Entstehungskontext hinaus, und so geht von ihr nach wie vor eine große Anziehungskraft aus. Doch im Felde der Politik klafft im Zentrum der historischen Frankfurter Schule eine Theorielücke. Dieser Band fragt, was das für die Gegenwart bedeutet: Ist eine Kritische Theorie der Politik heute noch möglich? Woran kann sie anknüpfen? Wo muss sie sich neu erfinden? Was sind ihre Antworten auf die Fragen unserer Zeit? Der Band versammelt Beiträge einschlägiger Expertinnen und Experten wie Amy Allen, Wendy Brown, Hauke Brunkhorst, Rainer Forst, Nancy Fraser, Raymond Geuss, Oliver Marchart, Hartmut Rosa und Martin Saar und bietet ein reichhaltiges Panorama aktueller theoretischer Entwürfe, Streitfragen sowie Konstellationen.
In "How to Politik" entführt die 18-jährige Livia Josephine Kerp junge Leserinnen und Leser in die Welt der Politik, die sie seit ihrem dreizehnten Lebensjahr aktiv erkundet. Mit einem Schwerpunkt auf Bildung, Demokratie und Klimaschutz präsentiert sie ein Handbuch, das nicht nur Wissen vermittelt, sondern auch zum Mitreden einlädt. Kerps Stil ist dabei jugendlich, direkt und humorvoll, gespickt mit Fun Facts, Interviews und Challenges. Sie zielt darauf ab, komplexe politische Zusammenhänge verständlich und ansprechend für ihre Generation aufzubereiten und motiviert junge Menschen, sich eine eigene Meinung zu bilden und politisch aktiv zu werden. Direkte Ansprache und jugendliche Perspektive: Das Buch spricht junge Leser direkt an und bricht politische Komplexität auf verständliche Inhalte herunter. Interaktiver Ansatz: Mit Challenges und Mitmach-Elementen wird das politische Interesse spielerisch geweckt und gefördert. Vielseitige Inhalte: Von Bildungspolitik über Demokratieverständnis bis hin zum Klimaschutz deckt das Buch eine breite Palette an Themen ab. Authentische Autorin: Livia Josephine Kerp, eine erfolgreiche junge Bloggerin, teilt ihr Wissen und ihre Erfahrungen auf Augenhöhe mit den Lesern. Modernes Layout: Das Buch punktet mit einem ansprechenden Design, das die Inhalte zugänglich und interessant macht. Fundiert und unabhängig: Trotz des jugendlichen Ansatzes basiert das Buch auf fundiertem Wissen und bleibt parteipolitisch neutral. Ideal für Schule und Freizeit: Ein Must-have für junge Menschen, die sich politisch bilden und eigene Standpunkte entwickeln möchten. Positive Resonanz: Das Buch hat bereits zahlreiche positive Bewertungen von jungen Lesern und Fachkritikern erhalten, was seine Qualität und Relevanz unterstreicht.
Rüttgers, Koch und Köhler – die Politikverdrossenheit hat nun auch die Politiker erfaßt. Während die Menschen in Stuttgart und anderswo demonstrieren, ist kaum noch jemand bereit, Verantwortung zu übernehmen und das Land zu gestalten. Hinterzimmer, Ochsentouren, Kompromisse – wer hat darauf schon Lust? Aber was erlebt man wirklich in deutschen Ortsvereinen? Wie fühlt man sich an einem regnerischen Samstag am Infostand in der Fußgängerzone? Und warum reden die da oben eigentlich immer so geschwollen? Eva Leipprand hat sich auf das Experiment Kommunalpolitik eingelassen und ihre Erfahrungen in 22 Lektionen aufgeschrieben. Eine unterhaltsame Gebrauchsanweisung, mit der Sie außerdem herausfinden können, ob Sie für die praktische Politik geeignet sind.
Israel ist ein Staat, der aus einer Idee heraus geboren wurde. Er sollte Antwort sein auf Verfolgung und Minderheitendasein der Juden in aller Welt. Was sich Theodor Herzl erträumt hatte, setzte David Ben-Gurion am 14. Mai 1948 in die Wirklichkeit um. Daß aus dem Traum von einem unabhängigen jüdischen Staat Realität wurde, war alles andere als selbstverständlich. Der diesjährige Almanach widmet sich 60 Jahre nach der Staatsgründung der heutigen israelischen Wirklichkeit – das, was für die Israelis längst ganz selbstverständlich zu ihrem Alltag gehört, spezifisch Israelisches wird in den Blick genommen. Dazu zählen das Verhältnis zur Diaspora, der Postzionismus und die Siedlerbewegung ebenso wie die Indien-Rucksackreisen junger Frauen und Männer nach Ende ihres Wehrdienstes, die informelle Art, sich zu kleiden, der wie ein moderner Tempel verehrte internationale Ben-Gurion-Flughafen, säkulare Schabbat-Rituale in Tel Aviv oder der völlige Stillstand des ganzen Landes an Jom Kippur.
Die Klagen über die hohen Kosten der Wohlfahrt in den Industriegesellschaften häufen sich. Beklagt werden einerseits die »steigenden Ansprüche« an die finanzielle Leistungskraft des Staates, eine »um sich greifende Versorgungsmentalität«; beklagt werden andererseits die Einschnitte ins »soziale Netz«, die ins Wanken geratenen oder überstrapazierten Garantien gegen, z.B., Arbeitslosigkeit, individuelle Notlagen, krisenhafte Entwicklungen in den öffentlichen Diensten usw. In diesen widersprüchlichen Reaktionen drücken sich nicht nur unterschiedliche Interessen gesellschaftlicher Gruppen aus, sondern auch die inneren Paradoxien des Wohlfahrtsstaats selber: Seine Handlungs- und Interventionskompetenzen können unter bestimmten Bedingungen zur Grundlage von gesellschaftlichen Verhaltensweisen werden, die störend auf den Staat zurückwirken. Und er antwortet darauf mit massiver Verschärfung seiner Selbsterhaltungs-Imperative: Er sucht den Status quo hermetisch abzuriegeln. Doch nur dann, wenn die Betroffenen diese Imperative »verinnerlichen«, sich der »Systemverträglichkeit« ihres Handelns stets im voraus vergewissern, ist Politik als Veränderungsentwurf abgeschafft. Die Analysen von Vobruba schlagen eine Politik vor, die, statt im Wohlfahrtsstaat sich einzuigeln, auf der Grundlage seiner Sicherungsmechanismen über ihn hinausweist.
Am 22. April 1970 jährte sich zum 100. Mal der Geburtstag Wladimir Iljitsch Lenins. Aus diesem Anlaß erschien dieser Band mit Aufsätzen von Paul Mattick, Bernd Rabehl, Ernest Mandel und Juri Tynjanow, die sich analytisch und kritisch mit den Gedanken und Wirkungen des großen Revolutionärs auseinandersetzen: mit den Theorien und der Politik eines Mannes, der wie wenige andere die Entwicklung der Welt im 20. Jahrhundert geprägt und ihr seinen Stempel aufgedrückt hat.
Conrad Haußmann (1857-1922) war in der wilhelminischen Zeit einer der bekanntesten linksliberalen Politiker und Publizisten. Als Abgeordneter des Reichstages, dem er von 1890 bis zu seinem Tod angehörte, prangerte er in brillanten Reden das autokratische Regime des Kaisers an. Mit diesem mutigen Stuttgarter Rechtsanwalt, der die satirische Zeitschrift »Simplicissimus« in zahlreichen Zensur- und Beleidigungsprozessen verteidigte, verband Hermann Hesse eine lebenslange Freundschaft, von der ihre hier erstmals vorgelegte Korrespondenz Zeugnis ablegt. Steht zu Beginn ihres Dialogs noch die Literatur im Vordergrund, so dominiert nach Ausbruch des Ersten Weltkriegs die Politik. Zu den Überraschungen dieses Briefwechsels zählen die Einblicke in Hermann Hesses Mitwirkung bei diplomatischen Geheimmissionen, die Conrad Haußmann in der Schweiz von 1915 bis Kriegsende mit Kontaktpersonen der Entente führte, um Deutschland einen rechtzeitigen und ehrenhaften Friedensschluß zu ermöglichen.
Unternommen wird die Lektüre der Moralphilosophie Kants als Theorie des Glücks. Erstes Kernstück ist eine Interpretation des kategorischen Imperativs, die seine psychologische Seite öffnet, Begründungsfragen in einer stabilen Figur von Widersprüchen zusammenzieht und den üblichen Rigorismusverdacht zurückweist. Über die Rekonstruktion der kantischen Anthropologie und ihrer experimentellen ”Weltklugheit (Kant) wird die Transzendentalphilosophie im ganzen neu beleuchtet: als ethische Erkenntnistheorie, die im Vernunftbegriff des Glücks aus der Postulatenlehre auf eine empirische Theologie zielt. Entdeckt werden die kantischen moralischen Gefühle: Großmut, Verachtung, Dankbarkeit und Haß. Die konstruktivistisch modernisierte Transzendentalphilosophie erlaubt eine Ethik, die von Kant den Universalismus, aus der Linken die Empörungsbereitschaft, von Sloterdijk und Nietzsche die Feier der Gabe übernommen hat. Aber warum: Politik? Und weshalb: schön? Den Abschluß bilden Überlegungen zu einer liberalen Heftigkeit und den ästhetischen Erweiterungen der Moral.
Risikogesellschaft meint eine Epoche, in der die Schattenseiten des Fortschritts mehr und mehr die gesellschaftlichen Auseinandersetzungen bestimmen. Diese These Ulrich Becks, die in seinen beiden Büchern »Risikogesellschaft (es 1365)« und »Gegengifte (es 1468)« entwickelt wurde, wird im vorliegenden Band konkretisiert. Dessen Schlüsselfrage lautet: Wie gewinnt eine ökologische Politik der Selbstbegrenzung Macht und Durchsetzungskraft? Ulrich Becks Essays, die im ersten Teil dieses Bandes versammelt sind, fragen nach der ökologischen Konfliktdynamik, Möglichkeiten von Gegenmacht und politischen Alternativen. Der zweite Teil dokumentiert exemplarisch den Paradigmawechsel, den Ulrich Becks Theorie in der Soziologie, der Politologie, der Philosophie, der Rechtstheorie, der politischen Bildung sowie in der politischen Diskussion selbst bewirkt hat. Dies verdeutlichen die Analysen von Thomas Blanke, Claus Offe, Christoph Lau, François Ewald, Robert Jungk, Bernhard Claußen, Herbert Gottweis, Rainer Wolf, Thomas Schmid, Klaus Dörre und Stefan Breuer, Oskar Lafontaine, Joschka Fischer, Erhard Eppler.
Während die Armutspolitik in der Bundesrepublik bis gegen Ende der siebziger Jahre nur ein Thema für die Praktiker der Sozialhilfe war, ist sie gegenwärtig Gegenstand öffentlicher Auseinandersetzung. Wir erleben zur Zeit den Prozeß einer Spaltung des bundesrepublikanischen Sozialstaats: Auf der einen Seite wird bald ein Viertel der Bevölkerung ausgegrenzt und auf finanzielle Unterstützung durch die Gesellschaft angewiesen sein. Dem werden auf der anderen Seite jene drei Viertel gegenüberstehen, die ihren Lebensunterhalt selbst bestreiten, deren (Sozial-)Versicherung aber absinkt und die dennoch in der gesamtgesellschaftlichen Einkommenspyramide ihren relativen Vorteil wahren möchten. Politik der Armut wird damit für die Bundesrepublik zum ersten Mal zu einer systematischen Herausforderung und kann sich hinsichtlich der sozialen Integration zu einer Bestandsfrage entwickeln. Der vorliegende Band zielt auf die Politik der Armut, also auf Struktur, Funktion und Reichweite des bestehenden politischen Instrumentariums für die Definition, den Umgang mit bzw. die Verhinderung von Armut. Insbesondere werden die Risse, die mit dem Eil- und Sondergesetzen der letzten Jahre diesem sozialen Netz zugefügt wurden, aufgezeigt, um auch auf diese Weise darauf aufmerksam zu machen, wie stark bereits heute Grundelemente dieses Sozialstaats in Frage gestellt sind. Dadurch wird deutlich, in welchem Umfang Armenpolitik auch heute noch von tragender Bedeutung für die Regulierung der gesellschaftlichen Lebensmöglichkeiten aller gesellschaftlichen Schichten ist.
In diesem Buch wird der Wandel zu immer größerer Bescheidenheit der politischen Steuerung nachgezeichnet, von den großen Soziologen der Jahrhundertwende, Weber, Durkheim und Pareto, bis zu Habermas und Luhmann. Es werden die Prinzipien der klassischen Moderne in der Theorie der Politik herausgearbeitet und die Wurzeln der nachmodernen Revolte gegen den Rationalismus der Moderne freigelegt, die einerseits in die Theorie der Kunst und andererseits in die neuen Ansätze naturwissenschaftlichen Denkens reichen. Das politische Konzept der Steuerung weicht dem der Selbststeuerung. Ein eigens für diese Neuausgabe geschriebenes Kapitel berücksichtigt auch die neuesten Tendenzen der Theoriebildung auf diesem Gebiet.