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View Rights PortalJauß’ Interpretation von Marcel Prousts »À la recherche du temps perdu« macht die unsichtbare Chronologie, die wiederkehrenden Motive oder Figurationen der Zeit und damit die im Horizont der ersten Lektüre noch verborgene Architektonik des ganzen Zyklus transparent.
In jenen Umkreis der Überprüfung wissenschaftlicher Methoden und Zielsetzungen gehören auch die hier veröffentlichten Aufsätze von Hans Robert Jauß, in denen versucht wird, die Literaturgeschichte »dialektisch« zu begreifen, Prozeß, und die traditionellen Interpretationsformen sowohl ästhetisch als auch geschichtlich neu zu bestimmen. Der Anstoß dieses Konzepts könnte die fortgeschrittensten Erkenntnisse der literaturwissenschaftlichen Einzeldisziplinen mit einem fortgeschrittenen Bewußtsein von ihrem Instrumentarium verbinden.
Geschichte ist uns nur in Form von Geschichten zugänglich, der Autor vermittelt zwischen den Ereignissen und der Erfahrung der Leser. Das scheint insbesondere für den großen Erzähler Ingo Schulze zu gelten: Simple Storys (1998) wurde als "erstes großes Buch der deutschen Einheit" bezeichnet, Neue Leben (2005) als Wenderoman schlechthin. Doch wie funktioniert dieses geheimnisvolle Medium, der Autor? Einen Einblick in diese black box gab Ingo Schulze in seiner Leipziger Poetikvorlesung "Tausend Geschichten sind nicht genug" (2007). Diese wird hier zusammen mit seiner aufsehenerregenden Rede "Was wollen wir?" aus Anlaß der Verleihung des Thüringer Literaturpreises dokumentiert. Ingo Schulze, geboren 1962 in Dresden, lebt in Berlin. Zuletzt erhielt er für Handy – Dreizehn Geschichten in alter Manier den "Preis der Leipziger Buchmesse" 2007.