Über die Kunst, sich Neuem zu stellen
Von Brody nach Lemberg und Wien, von dort weiter nach Berlin und schließlich nach Paris: Joseph Roth war zeitlebens unterwegs, auf der Suche nach Arbeit und Anregungen, auf der Flucht vor den Nazis. Und das im Wissen, nie wirklich ankommen zu können bei sich und in der Welt. „Ich wäre unwürdig des großen Glücks, ein Fremder zu sein, wenn ich noch länger bliebe“, schreibt er im „Abschied vom Hotel“, einem seiner berühmten Feuilletons. „Ich will hier heimisch sein, aber nicht zu Hause.“
Susanne Schaber beobachtet Joseph Roth in den Wartesälen und Vorzimmern des Lebens: ein Brevier übers Aufbrechen und Unterwegssein und über die Kunst, sich dem Unbekannten zu stellen.