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Die Billigesser
by Thomas Bernhard
Die vier Billigesser essen seit Jahren von Montag bis Freitag in einer bestimmten Wiener öffentlichen Küche immer das billigste Essen. Für Koller rücken sie ins Zentrum seiner wissenschaftlichen Aufmerksamkeit, als er eines Tages nicht zur alten Esche, sondern zur alten Eiche geht und erkennt, daß sie das zentrale Stück seiner Studie über die Physiognomik mit dem Titel Die Billigesser darstellen. Die Andeutungen, die Koller ihm gegenüber vom Inhalt dieser Studie macht, versucht der Erzähler – ein Bankbeamter und ehemaliger Schulkamerad von Koller – anzudeuten.
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Kattenbeat
by Jamal Tuschick, Robert Schuler
Eine nächtliche Wolfsjagd in den Wäldern Nordhessens vor tausend Jahren steht am Anfang von »Kattenbeat«. Ein später Nachkomme des Jägers, der zum Mörder wird, stürzt in der Frankfurter Gegenwart ab. Jamal Tuschick erzählt facettenreich von den Gedanken und Gefühlen einer Jugend in Deutschland – mit all ihren Widersprüchen zwischen Aufbegehren, Anpassung und dem Traum vom wirklichen Leben – und verknüpft das mit der Geschichte von Städten. Drei Episoden, drei Städte und drei Helden: Koller, Kran und Teichmann. »Die Namen meiner Gefährten haben für mich eine außerordentliche Bedeutung. Sie klingen zusammen mit Kattenbeat. Kattenbeat ist eine Losung, eine Brüderlichkeitsparole«, die auf die Chatten anspielt, den Volksstamm, aus dem die Hessen hervorgingen.
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Traditionen Humboldts
by Jürgen Trabant
Das Sprachdenken Wilhelm von Humboldts, das im Verlauf der Geschichte von Sprachphilosophie und Linguistik durch reduktionistische Lektüren vor allem dazu gedient hat, die disparatesten theoretischen Unternehmungen zu legitimieren, wird in den letzten Jahren zunehmend aus seinem spezifischen philosophischen und wissenschaftlichen Kontext rekonstruiert und als Ganzes rezipiert, das heißt als einzigartige synthetische Verbindung transzendentalphilosophischer Reflexion in der Nachfolge Kants mit empirischer sprachwissenschaftlicher Forschung. Der Reichtum des Humboldtschen Sprachdenkens verdankt sich der Vielzahl von Traditionen, die in diesem anthropologisch-linguistischen Projekt zusammenlaufen, sowie der Art und Weise, wie Humboldt diese Traditionen verarbeitet. Einige Linien deses Geflechts der verschiedensten sprachphilosophischen und linguistischen Fragestellungen, die zu Humboldt hinführen, aber auch solche Diskussionsstränge, die von ihm ausgehen, werden in Traditionen Humboldts nachgezeichnet. Bei diesen um Humboldt als Zentrum kreisenden Erkundungen wird auf die Beziehungen zu solchen Autoren und Fragestellungen besonderer Wert gelegt, die bisher weniger beachtet worden sind, wie etwa das Verhältnis zu Leibniz, zu Vico, zu Hegel oder wie die Fragen nach der Entstehung neuer Sprachen und der Rolle des Hörens oder wie Humboldts grammatologische Überlegungen. Jürgen Trabant, geb. 1942, ist Professor für romanische Sprachwissenschaft an der Freien Universität Berlin. Veröffentlichungen: Zur Semiologie des literarischen Kunstwerks (1970); Elemente der Semiotik (1976); (Hg. zus. m. A. Eschbach) History of Semiotics (1973); (Hg.) Wilhelm von Humboldt: Über die Sprache (1985); (Hg. zus. m. W. Busse) Les Idéologues (1986); Apeliotes oder Der Sinn der Sprache (1986); (Hg.) Beiträge zur Geschichte der romanischen Philologie in Berlin (1987); Zeichen des Menschen (1989); Aufsätze zur Textlinguistik, Semiotik, Sprachphilosophie und Geschichte der Sprachwissenschaft; Herausgeber der semiotischen Zeitschrift Kodikas/Code.
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