Schriften I
Ausgewählt und herausgegeben von Norbert Haas
by Jacques Lacan, Rodolphe Gasché
In der neueren wissenschaftlichen Diskussion über die Psychoanalyse vertritt Jacques Lacan eine der bedeutsamsten Positionen. Sein Werk hat Horizonte eröffnet, die die Arbeiten von Psychoanalytikern wie Pontalis, Laplanche, Leclaire und Mannoni, aber auch von Autoren wie Ricœur, Foucault, Derrida und Althusser ermöglicht haben. François Châtelet: «Lacan verdankt seinen Erfolg der Tatsache, daß er die enge Verwandtschaft zwischen den ‹Erklärungen› Freuds und der Linguistik de Saussures und Jakobsons entdeckt hat. Freud hat ein neues Forschungsfeld definiert: das der empirischen Realität des Unbewußten … In diesem Feld entwickelt Lacan seine Problematik. Lacans Werk macht es von nun an unmöglich, Freuds Werk entweder auf einen biologischen Naturalismus, auf ein ‹Instinkt›-Denken, zu reduzieren oder in ihm eine Hermeneutik zu sehen, die hinter den Veränderlichkeiten des Buchstabens die Permanenz des Geistes entdecken will.»