Peter Lang Group
Peter Lang Group specializes in the Humanities and Social Sciences, covering the complete publication spectrum from monographs to student coursebooks.
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View Rights PortalDie Entdeckung glich einer Sensation: Im August 2009 wurde im Max-Frisch-Archiv in Zürich das Typoskript eines bislang unbekannten Werkes des großen Schweizer Autors gefunden. Die Resonanz auf die Veröffentlichung war gewaltig und machte das Buch zum Bestseller. Nach den legendären Tagebüchern, die 1950 und 1972 erschienen, arbeitete Max Frisch seit 1982 an einem dritten. Wieder werden äußere Ereignisse zu Kristallisationspunkten: Das Verhältnis zu einer viel jüngeren Frau, der Kalte Krieg, der Krebstod eines engen Freundes – Frisch verarbeitet sie zu brillanten Nachdenklichkeiten über Leben und Sterben, Momente des Glücks und die Last des Alterns. Frisch komponiert Augenblicksnotizen und längere reflexive Passagen zu einem kunstvollen Ganzen und hebt das scheinbar flüchtig hingeworfene Notat in den Rang des Literarischen: »ein Lebens- und Todesbuch, ein Glücks- und Verzweiflungsbuch – und ein stilistisches Juwel«. Andreas Isenschmid, NZZ am Sonntag
Im August 2009 meldeten die Feuilletons eine Sensation: In einem der Öffentlichkeit nicht zugänglichen Teil des Max-Frisch-Archivs in Zürich war das Typoskript eines bisher unbekannten Werks des Schweizer Autors gefunden worden: 184 Seiten, von Frisch auf Tonband diktiert, von seiner Sekretärin in die Maschine getippt. Der Autor selbst hatte auf der Titelseite notiert: »Tagebuch 3. Ab Frühjahr 1982«. Max Frisch lebte zu dieser Zeit in New York, zusammen mit seiner damaligen Lebensgefährtin Alice Locke-Carey, bekannt als »Lynn« aus der Erzählung Montauk. Ihr ist das Tagebuch 3 gewidmet, und vermutlich fällt das abrupte Ende der Aufzeichnungen Mitte der achtziger Jahre mit der Trennung von der Amerikanerin zusammen. Die USA und die Schweiz, die Reagan-Administration und das belastete Verhältnis zu der um vieles jüngeren Frau, der Kalte Krieg und der Krebstod eines engen Freundes: Wie die beiden legendären, 1950 und 1972 erschienenen Tagebücher verzeichnet auch das Tagebuch 3 Augenblicksnotizen neben längeren reflexiven Passagen – und hebt das scheinbar flüchtig hingeworfene Notat in den Rang des Literarischen: »Es gibt in Amerika alles – nur eins nicht: ein Verhältnis zum Tragischen.«
»Warum leben wir nicht, wo wir doch wissen, daß wir nur ein einziges Mal da sind, nur ein einziges und unwiederholbares Mal, auf dieser unsagbar herrlichen Welt!« Balz Leuthold wollte nie »gewöhnlich« sein, doch Außergewöhnliches hat er kurz vor seinem dreißigsten Geburtstag nicht vorzuweisen. Nun will er am Berg erzwingen, was ihm in Kunst und Literatur nicht gelang: die heroische Tat, die endlich sein »Dasein« in ein echtes »Leben« verwandelt. Mehr als siebzig Jahre nach Erscheinen ist diese frühe Erzählung von Max Frisch jetzt wieder zugänglich. Drängend und ungeschliffen noch begegnet bereits hier die Frage nach der biographischen Identität, die sein gesamtes Schaffen prägen sollte: Was macht ein erfülltes Leben aus? »Finden wir heraus, warum Frisch diese höchst ungewöhnliche und äußerst dichte, meisterhafte Erzählung verbannt hat, welche Züge seiner Figur ihm peinlich waren? Die Antwort kommt in diesem Buch tatsächlich aus der Stille; jeder Leser wird durch seine eigenen Lektüre eine für sich zutreffende finden. Diese Lektüre schafft man in wenigen, besonders lohnenden Stunden.« Andreas Müller, Darmstädter Echo
»Ich probiere Geschichten an wie Kleider!« heißt es einmal im Roman »Mein Name sei Gantenbein«, und in der Tat, in seinen beiden »Tagebüchern« 1946-1949 und 1966-1971 sowie in den Romanen wie etwa »Stiller« oder »Mein Name sei Gantenbein« verstecken sich in sich abgeschlossene Erzählungen und Geschichten, die von der großen erzählerischen Brillanz Max Frischs zeugen. Kein anderer zeitgenössischer Schriftsteller stellt derart ehrlich wie hintergründig die Frage nach der Identität des Menschen des 20. Jahrhunderts. »Wovon erzählt Frisch? Von der Liebe, also von der Vergänglichkeit; vom Tod, also von der Angst vor dem Tod. Da es die Liebe immer noch gibt und da man den Tod noch immer nicht abgeschafft hat, bleibt nichts anderes übrig, als zu diesen Fragen zurückzukehren.« ›Marcel Reich-Ranicki‹
Im August 2009 meldeten die Feuilletons eine Sensation: In einem der Öffentlichkeit nicht zugänglichen Teil des Max-Frisch-Archivs in Zürich war das Typoskript eines bisher unbekannten Werks des Schweizer Autors gefunden worden: 184 Seiten, von Frisch auf Tonband diktiert, von seiner Sekretärin in die Maschine getippt. Der Autor selbst hatte auf der Titelseite notiert: 'Tagebuch 3. Ab Frühjahr 1982'. Max Frisch lebte zu dieser Zeit in New York, zusammen mit seiner damaligen Lebensgefährtin Alice Locke-Carey, bekannt als 'Lynn' aus der Erzählung Montauk. Ihr ist das Tagebuch 3 gewidmet, und vermutlich fällt das abrupte Ende der Aufzeichnungen Mitte der achtziger Jahre mit der Trennung von der Amerikanerin zusammen. Die USA und die Schweiz, die Reagan-Administration und das belastete Verhältnis zu der um vieles jüngeren Frau, der Kalte Krieg und der Krebstod eines engen Freundes: Wie die beiden legendären, 1950 und 1972 erschienenen Tagebücher verzeichnet auch das Tagebuch 3 Augenblicksnotizen neben längeren reflexiven Passagen – und hebt das scheinbar flüchtig hingeworfene Notat in den Rang des Literarischen: 'Es gibt in Amerika alles – nur eins nicht: ein Verhältnis zum Tragischen.'
Schriftsteller sind beliebte Interviewpartner, aus zweierlei Gründen: Man erhofft sich von ihnen Aufschluss über ihre eigenen Werke und Aufklärung über die allgemeine Weltlage. Das Schriftstellerinterview ist eine Fortsetzung der Literatur mit den Mitteln der Mediensprache. Es lebt von der Unmittelbarkeit, mit der sich Schriftsteller zu Wort melden und zu literarischen, gesellschaftlichen und politischen Themen Stellung beziehen. Max Frisch war der Inbegriff eines Schriftstellers, der sich einmischt und gehört wird. Er hat unzählige Interviews gegeben, obwohl er sie eigentlich gar nicht mochte. Umso virtuoser beherrschte er sie: Er war ein master conversationalist, wie sich Jodi Daynard ausdrückt, die ihn in den achtziger Jahren drei Tage lang interviewte. Nun erscheint erstmals eine Auswahl der besten Interviews und Gespräche mit Max Frisch. Einige davon werden zum ersten Mal überhaupt oder zum ersten Mal in voller Länge oder zum ersten Mal in deutscher Sprache veröffentlicht. Im Gespräch über Themen wie Vernunft und Utopie, Ideologie und Kritik, Hass und Gewalt, aber auch über Fakt und Fiktion, Poesie und Polemik werden Fragen beantwortet, die bis heute aktuell sind.
Anzukündigen ist die Erstveröffentlichung zweier Texte von Max Frisch: 1981, das Jahr seines siebzigsten Geburtstags, war für Max Frisch biographisch wie literarisch ein ereignisreiches Jahr: Nach der Scheidung von seiner zweiten Frau Marianne lebt er nun in New York – gemeinsam mit Alice Locke-Carey, Frisch-Lesern bekannt als »Lynn« aus der 1975 erschienenen Erzählung Montauk. In Zürich wird an der ETH das Max Frisch-Archiv eingerichtet, und im Sommer und Herbst dieses Jahres entsteht die Erzählung Blaubart. Zur gleichen Zeit schreibt Frisch zwei Vorlesungen, die er Anfang November 1981 in englischer Sprache am City College of New York hält. Beide Vorträge sind eine Reise durchs Werk und zugleich Instrument der Selbstbefragung und -erforschung: Welchen Impulsen folgt der Drang zu schreiben? Was vermag Literatur? Und zu welchem Zweck? Max Frischs Vorlesungen sind ein Manifest: ein Bekenntnis zur Poesie, die sich nicht abfindet mit dem Machbaren, die nicht lassen kann »von der Trauer, daß das Menschsein auf dieser Erde nicht anders ist«. Unter dem Titel Schwarzes Quadrat erscheinen sie jetzt erstmals in deutscher Sprache.
Max Frischs legendäre Sammlung von elf Fragebogen zu existentiellen Themen wie Freundschaft, Ehe, Heimat oder Humor wird hier in einer erweiterten Fassung vorgelegt: Hinzu kommen drei neu entdeckte und bislang unpublizierte Fragebogen aus dem Nachlass von Max Frisch zu Technik, Alkohol und Moral. Auch diese ebenso erhellenden wie amüsanten Fragebogen laden durch die Intensität der Fragestellungen dazu ein, über sich selbst nachzudenken und mit anderen ins Gespräch zu kommen.
Zu Max Frischs 100. Geburtstag versammelt eine DVD-Box in der filmedition suhrkamp auf fünf DVDs die wichtigsten Filme von, mit und über den großen Schweizer Schriftsteller: ein Porträt des öffentlichen Intellektuellen Frisch (Matthias von Guntens Dokumentation "Max Frisch. Citoyen"), die vielfach ausgezeichnete Verfilmung "Holozän" von Heinz Bütler und Manfred Eicher, Richard Dindos "Journal I-III" (eine filmische Lektüre der Erzählung Montauk) sowie die Gespräche im Alter, die Philippe Pilliod in den Jahren 1985/1986 geführt hat. Vervollständigt wird das Paket durch ein besonderes Extra: Volker Schlöndorffs "Homo faber"-Adaption. Die Verfilmung mit internationaler Starbesetzung macht die Box zu einem Ereignis. Ein einzigartiger Zugang zu Leben und Werk des großen Autors.
»Wir riefen Gastarbeiter, und es kamen Menschen.« Mit Sätzen wie diesem griff Max Frisch immer wieder in das öffentliche Leben der Schweiz ein. Als politischer Intellektueller war er auch in anderen Ländern ein gefragter Gesprächspartner: Er diskutierte mit Henry Kissinger über den Krieg in Vietnam, war 1977 in der Nacht, in der die »Landshut« gestürmt wurde, bei Helmut Schmidt in Bonn. Dem Citoyen, dem engagierten Bürger Max Frisch hat Matthias von Gunten sein Porträt gewidmet. Zu Wort kommt, neben Kissinger und Schmidt sowie Schriftstellerkollegen wie Christa Wolf, Günter Grass und Peter Bichsel, auch der Autor Max Frisch selbst – seine Tagebucheinträge und Reden werden gelesen von Reto Hänny. »Solche Stimmen fehlen heute in der Schweiz«, sagte von Gunten dazu der Neuen Zürcher Zeitung. Man möchte ergänzen: und anderswo.
"Max Frisch: Triptychon. Drei szenische Bilder. (Revidiert Dezember (1979)Das »Triptychon« besteht aus drei Bildern, die drei szenische Aspekte zum Thema geben: Unsere gesellschaftliche Verlegenheit beim Ableben eines Menschen; die Toten unter sich, ihre langsam versiegenden Gespräche am Styx, wo es die Ewigkeit des Gewesenen, aber keine Erwartung gibt; der Lebende in der unlösbaren Beziehung zum toten Partner, der, was immer der Lebende tue, nicht umzudenken vermag.Heiner Müller: Die HamletmaschineHamlet, das ist nach Heiner Müller »ein Mann, der mehr weiß als er ertragen kann, er weiß mehr als er gebrauchen kann unter den Umständen, in denen er lebt und zu leben gezwungen ist«. Er ist zugleich der Intellektuelle, der ständig Zögernde, Zaudernde. In dieser Zeit politischer Stagnation, in der die Geschichte auf der Stelle tritt, wird Hamlet zur Maschine, die Schmerzen und Gedanken nicht mehr kennt, in Schnee und Eiszeit endet.Botho Strauß: Groß und klein. SzenenEine junge Frau aus der Provinz reist kreuz und quer durch Deutschland - auf der Suche nach ihrem Mann, nach Freunden, nach Verständigung. Eine Welt, die sich in der Hermetik ihrer Alltagszusammenhänge verschließt und nur noch ohnmächtige Rebellionen zuläßt, wird zum Bild der bundesrepublikanischen Gegenwart.Peter Weiss: Die Ermittlung. Oratorium in 11 GesängenAngesichts des Skandals um die Neuinterpretation der »Ermittlung« in der Berliner Volksbühne 1980 ist die Frage nach heutigen Aspekten der Vergangenheitsbewältigung neu zu stellen. Wir drucken den Text und dokumentieren die Neuinterpretation."
Frühjahr 1958: Ingeborg Bachmann – gefeierte Lyrikerin, Preisträgerin der Gruppe 47 und ›Coverstar‹ des Spiegel – bringt gerade ihr Hörspiel Der gute Gott von Manhattan auf Sendung. Max Frisch – erfolgreicher Romancier und Dramatiker, der noch im selben Jahr den Büchner-Preis erhält – ist in dieser Zeit mit Inszenierungen von Biedermann und die Brandstifter beschäftigt. Er schreibt der »jungen Dichterin«, wie begeistert er von ihrem Hörspiel ist. Mit Bachmanns Antwort im Juni 1958 beginnt ein Briefwechsel, der – vom Kennenlernen bis lange nach der Trennung – in rund 300 überlieferten Schriftstücken Zeugnis ablegt vom Leben, Lieben und Leiden eines der bekanntesten Paare der deutschsprachigen Literatur. Nähe und Distanz, Bewunderung und Rivalität, Eifersucht, Fluchtimpulse und Verlustangst, aber auch die Schwierigkeiten des Arbeitens in einer gemeinsamen Wohnung und die Spannung zwischen Schriftstellerexistenz und Zweisamkeit – die Themen der autobiografischen Zeugnisse sind zeitlos. In den Büchern von Bachmann und Frisch hinterließ diese Liebe Spuren, die zum Teil erst durch die Korrespondenz erhellt werden können. Die Briefe zeigen die enge Verknüpfung von Leben und Werk, sie sind intime Mitteilungen und zugleich Weltliteratur. Vonseiten der Bachmann- wie der Frisch-Forschung kenntnisreich kommentiert, zeichnet ein neues, überraschendes Bild dieser Liebe.
Es gilt als einer der großen Schätze in Max Frischs Nachlass, das legendäre Berliner Journal, das er begann, als er 1973 in West-Berlin in der Sarrazinstraße eine Wohnung bezog. Danach hat der Autor es selbst mit einer Sperrfrist von zwanzig Jahren nach seinem Tod versehen, der „privaten Sachen“ wegen, die er dort festhielt. 2014 ist das Journal, in Auszügen, erstmals erschienen, ein Fest für das Feuilleton, eine Fundgrube für die Leser. Jetzt erscheint es als Taschenbuch. „Ich konnte das Buch … nicht mehr weglegen.“ Tobias Rüther, Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung „Ich las diesen Max Frisch jetzt und war total beeindruckt. Nicht nur von dem psychologischen Reichtum, den Max Frisch zu entfalten vermag, sondern auch von der delikaten Stilartistik … das ist wirklich ein toller Autor.“ Ijoma Mangold „Hier ist der ganze Max Frisch in all seiner thematischen Vielfalt, in seinem psychologischen Scharfsinn und seiner gesellschaftlichen Neugier wiederzuentdecken.“ Jörg Magenau, Süddeutsche Zeitung „Wenige konnten die Träume unserer in sich selbst verliebten, vorwärtsdrängenden Epoche besser beschwören als Max Frisch.“ Iris Radisch, Die Zeit
Max Frischs Tagebuch ist eine Bestandsaufnahme. Seine Berichte aus dem Europa der Jahre 1946 bis 1949, die Protokolle seiner Begegnungen in der Nachkriegszeit haben ebenso historische wie aktuelle Bedeutung. Darüber hinaus nimmt das Tagebuch eine zentrale Stelle in der Genese des dichterischen Werkes von Max Frisch ein. Es enthält bereits erzählerische Anläufe, Skizzen, Strukturmodelle, aus denen sich später die großen Dramen und Romane entwickeln konnten.
Max Frisch, geboren am 15. Mai 1911 in Zürich, arbeitete zunächst als Journalist, später als Architekt, bis ihm mit seinem Roman Stiller (1954) der Durchbruch als Schriftsteller gelang. Es folgten die Romane Homo faber (1957) und Mein Name sei Gantenbein (1964) sowie Erzählungen, Tagebücher, Theaterstücke, Hörspiele und Essays. Frisch starb am 4. April 1991 in Zürich. Julian Schütt, geboren 1964, war Literaturredakteur der Weltwoche und Redakteur der Kulturzeitschrift Du. Er konzipierte die große Max-Frisch-Ausstellung 1998, ist Herausgeber der Bände Max Frisch. Jetzt ist Sehenszeit (Suhrkamp 1998) sowie jetzt: max frisch (Suhrkamp 2001) und arbeitet als freier Journalist und Autor in Zürich. Julian Schütt, geboren 1964, war Literaturredakteur der Weltwoche und Redakteur der Kulturzeitschrift Du. Er konzipierte die große Max-Frisch-Ausstellung 1998, ist Herausgeber der Bände Max Frisch. Jetzt ist Sehenszeit (Suhrkamp 1998) sowie jetzt: max frisch (Suhrkamp 2001) und arbeitet als freier Journalist und Autor in Zürich.
Worin besteht der Sinn des Lebens? Was ist das Wesentliche? Und: Weiß ich es denn selbst, wer ich bin? Fragen, die jeden umtreiben, die auch das Werk von Max Frisch wie ein roter Faden durchziehen. Seine scharfsinnigen Antworten sind erhellend, unterhaltsam und immer überraschend. »Daß ein Leben ein wirkliches Leben gewesen ist, es ist schwer zu sagen, worauf es ankommt. Ich nenne es Wirklichkeit, doch was heißt das! Sie können auch sagen: daß einer mit sich selbst identisch wird. Andernfalls ist er nie gewesen!«
Was Uwe Johnson mit dieser Sammlung vorhatte, ist aus seinem Vorwort zu erfahren: Es ging ihm vor allem darum, »aus Stichworten eine Biographie von Max Frisch herzustellen, nicht mit den üblichen Lebensdaten, sondern mit solchen, die verwirklicht wurden im Umgang mit der heimatlichen wie der deutschen Sprache, in Versuchen mit Liebe, in Verletzungen durch die Liebe, in der Ausübung von Berufen, im Nachdenken über die eigene Nation und in Bitten an sie, in Besuchen bei den Deutschen, Leben und Reisen in anderen Ländern, im Suchen nach einer eigenen Wirklichkeit, im unablässigen Suchen nach einer Manier, mit der die Menschen miteinander auskommen können«.
Eine »brillante Parabel von unauslotbarer Bedeutung« nannte die New York Times Max Frischs 1979 erschienene Erzählung über einen alten Mann, der in einem Dorf im Tessin, abgeschnitten vom Rest der Welt, gegen das Vergessen kämpft. Er, Geiser, schneidet erdgeschichtliche und geologische Artikel aus und heftet Zettel über Zettel an die Wand. Indem Frisch diese Notizen in seine Erzählung montiert, verknüpft er Menschheitsgeschichte und individuellen Verfall. Heinz Bütler und Manfred Eicher haben die Vorlage kongenial adaptiert.