Bedrängt von seinem Partner, unterzieht sich Elija in seinem Heimatland Iran einer Geschlechtsumwandlung. Seine einflussreiche Cousine Mela, die in der Erdölindustrie arbeitet, hilft ihm dabei. Für Elija ist es eine Überlebensstrategie, da Homo- und Bisexualität drastisch bestraft werden, Geschlechtsumwandlungen dagegen toleriert. Transsexualität gilt als heilbare Krankheit. Doch sein Partner verlässt ihn und Elija will raus aus diesem neuen Körper, raus aus einer Familie und einem Staat, die Begehren und Zugehörigkeit mit Gewalt bestimmen. Im freundschaftlichen Dreierbund mit Mela und Fanis bricht Elija nach Europa auf, um eine Chirurgin aufzusuchen, die auf Bionik spezialisiert ist. Elija möchte nicht länger einen nur männlichen oder weiblichen, überhaupt menschlich beschränkten Körper haben, Elija sucht nach einer organischen und technischen Erweiterung. Auch wenn die unsichtbaren sozialen Grenzen und kapitalistischen Zwänge real und erfolgreich existieren.
Mehdi Moradpour entwirft mit bildstarker und temporeicher Sprache ein Szenario, in dem die Atmosphären der Stadt-, Meer- und Traumlandschaften in die Körper eindringen und klare Konturen außer Kraft setzen. Utopische und technologische Sehnsüchte treffen auf harte Gesetze, Individuen in Auflösung auf medizinische Tribunale.
»ändere die natur«