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View Rights PortalHeinrich von Kleist, der schon früh gelernt hatte, „Bisse“ auf „Küsse“ zu reimen, war ein Fachmann für extreme Emotionen. Intensive Empfindungen, das Aufbrausen wie das rasche Verebben, die starke Seelenbewegungen begleiten, kannte er aus eigenem Erleben. Und er hat dieses Auf und Ab, dieses Schwanken von einem Extrem ins andere kaum einem seiner Helden erspart. Indem er den Mittelweg ablehnte, sich selbst und seine Figuren zur Konsequenz zwang, stand er gegen die lebenskluge, aufgeklärte Moral seiner Zeit. Ihr setzte er seine Kunst der Extreme entgegen. Der Almanach zum Kleist-Jahr 2011 lädt ein, den unglücklichen Dichter als Virtuosen der großen Gefühle zu entdecken. Porträtiert werden der Liebhaber Kleist, der Freund, der Propagandist des Hasses und der Ruhmbegierige. In der Inszenierung des Doppelselbstmords am Wannsee kommen sie alle zusammen, vereinen sich Liebe, Vertrauen, Entsetzen und Ehrgeiz. „Der Mensch“, heißt es im Käthchen von Heilbronn, "wirft alles, was er sein nennt, in eine Pfütze, aber kein Gefühl.“
*** Ein Leben im Schatten des Dreißigjährigen Krieges. Mit Porträts von: Gustav Adolf, Maximilian I. von Bayern, Kardinal Richelieu, Wallenstein, Tilly *** Wenn der Krieg das ganze Leben bestimmt, kann sich ein Mensch den Frieden kaum vorstellen. Gottlieb, ein Findelkind, zieht seit den 1630ern mit einem Söldnerheer durch das brennende Deutschland. Der Dreißigjährige Krieg hat das Land erfasst. Die Söldner morden und brandschatzen im Auftrag ständig wechselnder Herren. Ein Ende des Krieges ist nicht in Sicht. Doch Gottlieb bewahrt sich seine Menschlichkeit. Er entflieht dem Heer und findet ein neues Zuhause in Ulm. Als Schreiber des Stadtrates darf er erleben, was kaum noch zu erhoffen war: Die Friedensverträge von 1648. Eine historisch fundierte Erzählung, die diesen komplexen Krieg auf das Wichtigste reduziert. Sie macht für junge Lese erfahrbar, was es bedeutet, im Krieg zu leben.
Wer über die Medizin im 21. Jahrhundert nachdenkt, hat ein großes Klagen im Ohr: Patienten fühlen sich unverstanden, Ärzte sehen sich von Zwängen umstellt, während Technologie und immer neue alternative Methoden Heilsversprechen machen. Doch wie werden wir wirklich gesünder? Bernd Hontschik, praktizierender Arzt, nimmt sich die Freiheit, über seine tägliche Arbeit – und über sie hinaus – nachzudenken, und plädiert für ein Umdenken in der Medizin. Im ersten Band der neuen Reihe medizinHuman geht es um die Irrwege der hochgerüsteten Medizin und die Wichtigkeit ärztlicher Kreativität. Warum heilen Wunden entgegen aller Logik nicht zu? Warum wirken Medikamente manchmal und manchmal nicht? Seine Antwort: Der Mensch ist weit mehr als eine »triviale Maschine«, und die Kunst des Heilens besteht darin, ihn auch so zu behandeln: als Einheit von Körper und Seele. Körper, Seele, Mensch ist ein Band aus der Reihe medizinHuman im suhrkamp taschenbuch. Bernd Hontschik, geboren 1952, ist Chirurg und Herausgeber der Reihe medizinHuman. Er hat zahlreiche Artikel in Büchern und Zeitschriften veröffentlicht.