The Royal College of Psychiatrists
Royal College of Psychiatrists publish a wide range of books on mental health for both psychiatrists and the general public, along withtheir flagship journal the British Journal of Psychiatry.
View Rights PortalRoyal College of Psychiatrists publish a wide range of books on mental health for both psychiatrists and the general public, along withtheir flagship journal the British Journal of Psychiatry.
View Rights PortalZiel der hier entworfenen »klinischen Epistemologie« ist es, die Zusammenhänge zwischen individuellen und kollektiven Wirklichkeitskonstruktionen und psychischen wie auch somatischen Symptombildungen zu untersuchen. Dazu werden Wechselbeziehungen zwischen Interaktions- und Kommunikationsmustern in Familien einerseits und affektiv-kognitiven sowie organischen Prozeßmustern andererseits analysiert. Grundlage dieser Untersuchungen bilden die Gesetze der Form von George Spencer Brown und die Theorie autopoietischer Systeme.
Organisation ist die Herstellung und Aufrechterhaltung von Ordnung. Diese Ordnung ist aber ohne die dauernde Behebung von Störungen und – wichtiger noch – ohne ihre Vorwegnahme im Routineablauf der Organisation nicht zu denken. Wenn die Organisation einer Behörde, eines Krankenhauses, einer Schule oder eines Unternehmens nicht von außen gestört wird, muß sie sich also selbst stören, um auf alle Eventualitäten vorbereitet zu sein. Dirk Baecker zeigt in diesem Band unter anderem, was aus dieser Überlegung folgt, nämlich daß Führung und Management nichts anderes sind als die geordnete Störung einer Organisation.
In ihrem Sensationserfolg von 1926, der in elf Sprachen übersetzt wurde, erzählt Rahel Sanzara einen wirklichen Kriminalfall des 19. Jahrhunderts. Der junge Fritz ist das Kind einer Vergewaltigung. Scheinbar unbelastet, wächst er mit seiner Mutter auf einem norddeutschen Gutshof auf, bis die Begegnung mit der arglosen Anna, der vierjährigen Tochter des Gutsbesitzers, eine tief vergrabene Störung offenbart und ihm zum Verhängnis wird …
In diesem Buch werden die Themen der Subjektivität, des Konstruktivismus, der Psychologie der Selbsterfahrung aus dem Kontext praktischer Diskurse der Psychologie entfaltet und in den Horizont des postmodernen Diskurses gestellt. Dabei ist die Grundthese des Autors, daß der Gegenstand der Psychologie, das Psychische, die Subjektivität, durch den Diskurs über diesen Gegenstand selbst hergestellt wird. Dieser Diskurs wird für die Zeitspanne von der Herausbildung der modernen (experimentellen) Psychologie bis zum gegenwärtigen Paradigmenwechsel in der Psychologie rekonstruiert.
Ronald D. Laings Studie über Formen menschlicher Erfahrung zeigt, wie mit Hilfe sozialpsychologischer und psychoanalytischer Ansätze gesellschaftliche Strukturen begriffen werden können. Psychische Defekte sind für ihn nicht Probleme des einzelnen, sondern Reaktionen der Subjekte auf krankmachende Gesellschaftsstrukturen, die Psychiatrie individualisiert das Problem nur. Erst wenn die Vereinzelten, und das sind letztlich alle Mitglieder der bürgerlichen Gesellschaft, sich ihrer selbst und ihres Gegenübers durch Erfahrung im emphatischen Sinn wirklich bewußt werden, kann der Zustand des schlechten Ganzen aufgehoben werden.
Hermann Broch wuchs in Wien auf, leitete zwanzig Jahre lang die Textilfabrik seiner Familie, begann 1927 mit dem Leben als freier Schriftsteller, musste als Jude nach dem 'Anschluss' von 1938 aus Österreich fliehen. Er emigrierte im gleichen Jahr in die USA, wo er anfänglich in New York lebte. 1942 wurde Princeton, New Jersey, sein fester Wohnsitz. 1949 siedelte er über nach New Haven, Connecticut, wo er Kontakte zur Fakultät der Yale University hatte; im dortigen German Department wurde er Lektor ehrenhalber. 1951 erlag er einem Herzschlag.
Julia zieht mit ihren Eltern in einen abgelegenen Leuchtturm auf den Shetlandinseln. Dort möchte ihre Mutter den Grönlandhai erforschen, um Erkenntnisse über Demenz abzuleiten. Schon bald freundet sich Julia mit dem indischen Jungen Kinan an und die zwei verstehen sich blind. Doch mit der Zeit verliert sich ihre Mutter zunehmend in der Forschung – an manchen Tagen ist sie geradezu überdreht, an anderen furchtbar traurig und verschlossen. Julia und ihr Vater kommen kaum mehr an sie heran und auch finanziell wird es eng, da ihre Mutter das gesamte Geld in ihre Arbeit steckt. Die Familie droht zu zerbrechen! Eines Abends wird Julias Mutter, die an einer bipolaren Störung leidet, aufgrund einer Überdosis an Medikamenten ins Krankenhaus eingeliefert. Angetrieben von Schuldgefühlen begibt sich Julia allein aufs stürmische Meer hinaus, um den Grönlandhai zu finden und die Familie auf diese Weise wieder zusammenzuführen.
Das moderne Verständnis von Hirnfunktionen und psychischen Erkrankungen ist tief geprägt durch die Projektion kolonialer Hierarchien auf das Gehirn: Vermeintlich höheren Hirnzentren und Funktionen wird die Aufsicht über die angeblich primitiven Triebe und Lüste zugeschrieben. Psychische Erkrankungen wurden lange als Verlust dieser herrschaftlichen Kontrolle verstanden und die Betroffenen wurden Machttechniken ausgeliefert, die aus den Kolonien reimportiert wurden. Andreas Heinz rekonstruiert die Geschichte der Revolten gegen diese rassistischen Konstruktionen wie auch der repressiven Gegenbewegungen. Lassen sich noch bis in gegenwärtige Formen achtsamer Selbstdisziplin Spuren der verinnerlichten Hierarchien des kolonialisierten Gehirns finden?