Bentang Pustaka
We are a publisher of quality books for Indonesia. Very passionate about educating the nation.
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View Rights PortalWie wurde aus dem genialischen Nerd eine kettensägenschwingende Ikone der globalen Rechten? Mit Paypal hat Elon Musk die Finanzbranche aufgemischt, mit Tesla den Markt für E-Autos revolutioniert, nach seiner Übernahme Twitter kurzerhand auf rechts gedreht. Im US-Wahlkampf hat er sich zu einem der wichtigsten Einflüsterer Donald Trumps aufgeschwungen, nun ist er mit seiner Abteilung für Regierungseffizienz dabei, den amerikanischen Staat zu zerlegen. Um die Welt zu begreifen, die Musk erschafft, müssen wir die Welten verstehen, die Musk erschaffen haben. Quinn Slobodian und Ben Tarnoff zeichnen nach, wie sich im Silicon Valley um die Vorstellungen von Disruption und tollkühnen CEOs ein regelrechter Kult bildete, wie soziale Medien und Videospiele die Erzählung vom heldenhaften Einzelgänger etablierten und wie rassistische Memes und Verschwörungstheorien Eingang fanden in die Gedankenwelt des reichsten Menschen der Erde. Der Muskismus, so Slobodian und Tarnoff, ist ein frankensteinsches Monster des zeitgenössischen Kapitalismus.
Freiheit und Demokratie, so der Investor Peter Thiel 2009, seien nicht länger kompatibel. Wer die Freiheit liebe, müsse daher versuchen, der Politik in all ihren Formen zu entkommen. Zuflucht suchen könnten Libertäre im Cyberspace, im Weltraum und auf dem offenen Meer. Das mag verblasen klingen, steht aber in einer jahrzehntealten Tradition marktradikaler Ideen: Denker wie Milton Friedman begeisterten sich für das noch unter britischer Oberhoheit stehende Hongkong; Margaret Thatcher träumte von einem Singapur an der Themse. In seinem Buch Globalisten hatte sich Quinn Slobodian mit Versuchen befasst, ökonomische Fragen der demokratischen Willensbildung zu entziehen, etwa durch ihre Übertragung an internationale Organisationen. In Kapitalismus ohne Demokratie geht es nun um eine andere Lösung für das von Thiel beklagte Problem: die Zerschlagung der Welt in Steueroasen, Privatstädte oder Mikronationen. Quinn Slobodian nimmt uns mit auf eine faszinierende Reise durch die Welt der neoliberalen Utopien. Sie führt nach Dubai und Liechtenstein, ins vom Bürgerkrieg zerrüttete Somalia und zu Elon Musks texanischem Weltraumbahnhof. Und sie weitet den Blick auf eine mögliche Zukunft, die uns Sorgen machen sollte.
Sommer 1972. Benjamin ist vor einigen Wochen elf geworden. Im nächsten Schuljahr wird er ein Herrenrad bekommen, eine Freundin und vielleicht eine tiefe Stimme. Doch dann stirbt sein kleiner Bruder Jonas. Nachts sitzt Bens Mutter auf einer Heizdecke und weint. Ben kommt nun extra pünktlich nach Hause, er spielt ihr auf der C-Flöte vor und unterhält sich mit ihr über den Archäopteryx. An Jonas denkt er immer seltener. Ben hat mit dem Leben zu tun, er muss für das Fußballtor wachsen, sein bester Freund erklärt ihm die Eierstöcke, und sein erster Kuss schmeckt nach Regenwurm. Mit seiner neuen Armbanduhr berechnet er die Zeit. Voller Empathie und mit anrührender Komik erzählt Stephan Lohse in seinem Debütroman vom Aufwachsen Anfang der Siebzigerjahre, von Teenagernöten und dem Trost der Freundschaft. Vor allem aber erzählt er vom Mut und dem Einfallsreichtum eines Kindes, das seine Mutter das Trauern lehrt und ihr zeigt, dass das Glück, am Leben zu sein, auch noch dem größten Schmerz standhält.
Stephan Leibfried, geb. 1944, Professor für Politikwissenschaft an der Universität Bremen, Leitung des Sonderforschungsbereichs »Staatlichkeit im Wandel«. Stephan Leibfried, geb. 1944, Professor für Politikwissenschaft an der Universität Bremen, Leitung des Sonderforschungsbereichs »Staatlichkeit im Wandel«.
Stephan Grünewald legt die Deutschen auf die Couch – sie ticken anders, als viele denken. Die Krisen unserer Zeit setzen die Menschen unter enormen Stress. Viele ziehen sich vordergründig in ihr privates Schneckenhaus zurück. Doch das Erstaunliche: Während das Vertrauen in die Gesellschaft einen Tiefpunkt erreicht hat, bleiben die Menschen privat optimistisch. Denn mitten in der Krise haben die Deutschen verblüffende Strategien entwickelt, um mit den Veränderungen umzugehen und neue Zuversicht zu gewinnen. Lassen sich die persönlichen Strategien auf die Gesellschaft übertragen? Stephan Grünewalds augenöffnende wie überraschende Analyse zeigt: Die Zeitenwende macht uns zu Krisenakrobaten – ein Drahtseilakt voller Risiken, aber auch mit großen Chancen für jeden Einzelnen und die Gesellschaft.
Eine wunderbare Haustier-Geschichte zum Lesenlernen, zum Vor- und Mitlesen – in der Vorschule und zum Lesestart. So macht Lesenlernen Spaß! MIAU! Ganz unverhofft bekommt Emma im neuen Zuhause Besuch von der süßesten Katze der Welt. Doch Emmas Freude hält nicht lange, bald klingelt Ben an der Tür und möchte seine Fussel zurückholen. Wie schade! Doch von nun an verbringen Emma, Fussel und Ben jede freie Minute miteinander. Bis eines Tages Fussel spurlos verschwunden ist … Bilder ersetzen Hauptwörter Kinder, die das Abc noch nicht gelernt haben, können mitlesen Rätsel am Ende des Buches Rätseln und Mitlesen steigern die Neugier und machen Lust auf mehr Empfohlen von Westermann Gedruckt auf Umweltpapier und zertifiziert mit dem „Blauen Engel“. Der Titel ist auf Antolin.de gelistet.
Das vorliegende Buch stellt die populäre volkssprachige Unterweisung, vom Kräuterbuch bis zum Hebammenratgeber, und die Sammlung des Wissens in den Enzyklopädien der Frühen Neuzeit ebenso vor wie die neue Form des Prosaromans und die Anfange von Zeitung und Zeitschrift. Durchweg farbige Abbildungen zeigen die unterschiedlichen Medien in ihrem kommunikationsgeschichtlichen Kontext und das geistige Klima einer gesamteuropäischen Bildungselite um 1500. Auch die Wechselwirkung des Buchdrucks mit der Reformation wird thematisiert, deren Erfolg wesentlich auf Gutenberg beruht. Schließlich beschreibt Stephan Füssel die Geschichte der Gutenbergschen Erfindung, die 350 Jahre lang nahezu unverändert eingesetzt wurde.
Zum 250. Geburtstag des großen Schriftstellers aus Franken hat Stephan Klenner-Otto eine von Jean Pauls amüsantesten Erzählungen kongenial illustriert: Auf seiner abenteuerlichen Reise durch fiktive Regionen der deutschen Provinz begegnet der Antiheld Attila Schmelzle allerhand eingebildeten Gefahren, vor denen er sich mit abwegigen Vorkehrungen und Apparaturen zu schützen versucht. Unser Lachen verdankt sich aber nicht allein der dichten Folge von grotesken Einfällen und den unvergleichlichen Schrulligkeiten der Hauptfigur. Der Witz des Textes liegt zugleich in der literarischen Form, den Erzählexperimenten und dem grandiosen Sprachfeuerwerk. Auf den Radierungen von Stephan Klenner-Otto wird dieser selbst ernannte Sicherheitsbeauftragte und beflissene Bildungsphilister von seinem Alter Ego, dem Angsthasen, begleitet.
Groß waren die Hoffnungen Anfang des 21. Jahrhunderts: Dank der Globalisierung könnten sich Menschen und Unternehmen nun besser vernetzen als je zuvor. Die Erde, so brachte es ein US-amerikanischer Journalist auf den Punkt, sei flach geworden. Dann führte uns die Coronapandemie vor Augen, wie zerbrechlich die Weltwirtschaftsordnung ist. Und seit seinem Amtsantritt im Januar 2025 erschüttert Donald Trump beinahe täglich ihre Grundfesten. Ausfuhrbeschränkungen statt Kooperation, Zölle statt Freihandel. Die Erde, so scheint es, ist nicht länger flach. Gabriel Zucman, der »Robin Hood der Ökonomie« (Wirtschaftswoche), legt eine schonungslose Analyse der gegenwärtigen Lage vor. Er zeigt, welche politischen Entscheidungen uns hierher geführt haben und wie es in Zukunft weitergehen kann. Die Demokratien sollten sich zusammenschließen und Konzerne dort zur Kasse bitten, wo sie ihr Geld verdienen, anstatt einander mit Steuervorteilen zu überbieten. Angesichts der sich verschärfenden Konkurrenz zwischen Staaten plädiert Zucman für einen erneuerten Internationalismus. Bleibt die protektionistische Rhetorik unbeantwortet, droht aus der Globalisierung ein Nullsummenspiel zum Nutzen einer Oligarchie zu werden. Ihre Gestalt wird die Erde nicht mehr ändern, aber die Macht, sie zu gestalten, lässt sich zurückgewinnen.
Im kapitalistischen Wirtschaftssystem richten Konsumenten, Investoren und Unternehmerinnen ihr Handeln auf die Zukunft aus. Diese birgt Chancen und Risiken, ist aber vor allem eines: ungewiss. Wie gehen die Akteure mit dieser Ungewissheit um? Ökonomen beantworten diese Frage mit verschiedenen Theorien, die auf die Berechenbarkeit des Marktes setzen. Dadurch wird die Nichtvorhersagbarkeit der Zukunft unterschätzt. Jens Beckert nimmt die temporale Ordnung des modernen Wirtschaftslebens ernst und entwickelt einen neuen Blick auf die Dynamik des Kapitalismus. Im Mittelpunkt seiner Untersuchung stehen die fiktionalen Erwartungen der Akteure – Imaginationen und Narrative darüber, was die Zukunft bringt. Mit den Instrumenten der Soziologie und der Literaturtheorie liefert er eine umfassende Typologie dieser Erwartungen, untersucht ihre Funktionsweisen in Bereichen wie Geld, Innovation und Konsum und zeigt vor allem, wie mächtig sie sind. Fiktionale Erwartungen sind der Treibstoff der Ökonomie, können diese aber auch in tiefe Krisen stürzen, wenn sie als hohle Narrative entlarvt werden. Dann platzt die Blase. Ein fulminantes Buch.
»Osnos erzählt die bewegende Geschichte düsterer Zeiten mit einer Menschlichkeit, die Hoffnung auf etwas Besseres verspricht.« Michael J. Sandel Nach zehn Jahren als Korrespondent im Nahen Osten und in China zieht Evan Osnos 2013 zurück in die USA. Doch das Land, in das er heimkehrt, ist kaum wiederzuerkennen. Chancengleichheit, Rechtsstaatlichkeit, der Glaube an die Macht der Wahrheit – die fundamentalen Prinzipien der ältesten Demokratie der Welt scheinen ihre Selbstverständlichkeit eingebüßt zu haben. 2016 wird Donald Trump zum Präsidenten gewählt, vier Jahre später stürmen seine Unterstützer das Kapitol. Aus den vereinigten sind die gespaltenen Staaten von Amerika geworden. Evan Osnos hat diese Entwicklungen über Jahre beobachtet. Er versucht zu verstehen und zu erklären: warum im reichen Greenwich an der Ostküste, wo er aufgewachsen ist, aus gemäßigten Konservativen eingefleischte Trump-Anhänger wurden. Wie sich in Clarksburg, West Virginia, wo er seinen ersten Job bei einer Zeitung annahm, die Opioid-Krise zur nationalen Katastrophe ausweiten konnte. Und was die Ursachen sind für den Rassismus, die Waffengewalt und die Ungleichheit in Chicago, wo er selbst zu einem gefragten Journalisten aufstieg. Aus eindringlichen Porträts entsteht eine große Erzählung, die vom 11. September 2001 bis zum 6. Januar 2021 reicht. Der Pulitzer-Preisträger zeichnet nach, wie die USA den moralischen Kompass verloren, der einst aus einer Vereinigung von Staaten die Vereinigten Staaten machte.
Der Fußball, heißt es, schreibt die unglaublichsten Geschichten. Höchste Zeit also für eine unglaublich gute Geschichte des Fußballs. Michael Cox erzählt sie ab dem Jahr 1992, als die Änderung der Rückpassregel und die Einführung der Champions League den Sport veränderten und einen weiteren Professionalisierungsschub auslösten. Cox zeichnet nach, wie die großen europäischen Fußballländer mit ihren Clubs und Nationalmannschaften jeweils eine Zeit lang dominierten, bis die Konkurrenz ihren Erfolgscode knackte und die Evolution weiter vorantrieb. José Mourinhos abgezockte Abwehrmaschinen, Pep Guardiolas Kurzpass-Tiki-Taka, das Gegenpressing und Umschaltspiel von Jürgen Klopp – Cox porträtiert die prägenden Figuren dieser knapp drei Jahrzehnte und erklärt ihre taktischen Neuerungen. Und er erinnert an legendäre Spiele, etwa an den Moment, als der portugiesische Nationaltorwart Ricardo im EM-Viertelfinale 2004 plötzlich seine Handschuhe auszog, den letzten Elfmeter der Engländer hielt und den entscheidenden selbst verwandelte.
Extreme soziale Ungleichheit ist eines der drängendsten Probleme der Gegenwart. Anhand neuer, haushaltsbasierter Daten zu Einkommen und Vermögen untersucht Branko Milanović ihre Ursachen und Folgen differenzierter als alle anderen Forscher vor ihm. Er zeigt, dass zwar der Abstand zwischen armen und reichen Staaten geringer geworden ist, das Gefälle innerhalb einzelner Nationen jedoch dramatisch zugenommen hat. Zudem analysiert er den Zusammenhang zwischen Ungleichheit und Migration und plädiert für ein liberales Einwanderungsrecht. Ein aktuelles, ein engagiertes Buch, das die Art und Weise, wie wir über unsere ungleiche Welt denken, verändert.
Schätzungen zufolge überlebten etwa 180.000 zwischen 1935 und 1944 geborene jüdische Kinder den Holocaust. Einige waren versteckt oder mit Kindertransporten in Sicherheit gebracht worden, andere wurden von alliierten Truppen aus Konzentrationslagern befreit. Nach 1945 ging man davon aus, sie würden das Erlebte rasch überwinden oder schlicht vergessen, schließlich hätten sie ja »Glück« gehabt. Ihre Erinnerungen galten als weniger authentisch; in der Forschung spielten sie lange nur eine marginale Rolle. Erst in den letzten Jahren haben sie Anerkennung als Überlebende und Zeuginnen gefunden. In ihrer beeindruckenden Studie folgt Rebecca Clifford diesen sehr jungen Überlebenden auf ihren Wegen aus den Trümmern des Krieges ins Erwachsenenalter. Im Mittelpunkt steht dabei die Frage: Wie können Menschen ihrem Leben einen Sinn abgewinnen, wenn sie nicht wissen, woher sie kommen? Wenn sie die Angehörigen verloren haben, die ihnen dabei helfen könnten, ihre fragmentierten Kindheitserinnerungen einzuordnen? Clifford wertet Archivmaterial und Oral-History-Interviews aus und bringt unerwartete und schockierende Geschichten ans Licht. Ihre Befunde zwingen uns, unsere Annahmen über die Folgen von Traumata und die Natur des Gedächtnisses zu revidieren.
»Wenn die Vergangenheit die Zukunft erhellen soll, müssen wir prüfen, ob die Bedingungen in der Gegenwart denen in der Vergangenheit entsprechen.« Steckt die Demokratie in der Krise? Befinden wir uns in einer ähnlichen Lage wie zur Zeit der Weimarer Republik? Adam Przeworski sucht nach Antworten, indem er Staaten unter die Lupe nimmt, die ein Abgleiten in autoritäre Verhältnisse erlebten. Er identifiziert drei Bündel von Ursachen: ökonomische wie Wohlstand und Ungleichheit, soziale, aber auch im engeren Sinn politische. Heute sei die Situation in vielen Staaten dadurch gekennzeichnet, dass Teile der Bevölkerung nicht länger am wachsenden Wohlstand partizipieren und den Glauben an eine bessere Zukunft verloren haben. Doch wenn Menschen den Eindruck bekommen, sie könnten ihr Leben durch Wahlen nicht länger positiv beeinflussen, steige die Wahrscheinlichkeit, dass sie sich gegen das System wenden.
1870/71 ist Paris im Aufruhr. Während auf den Straßen der Hauptstadt die Monarchie ihren Geist aushaucht, die Kommune blutig niedergeschlagen wird und sich eine bürgerliche Regierung etabliert, sitzt die junge Berthe Morisot dem Maler Édouard Manet Modell und findet nach und nach zu ihrem eigenen, unverwechselbaren Malstil. Zusammen mit ihren Familien sind die beiden einige der wenigen impressionistischen Künstler, die während des Schreckensjahres in Paris bleiben. Inmitten von Chaos und Ruin suchen sie nach einer neuen Art der malerischen Wahrnehmung in Opposition zu traditionellen Techniken und Themen. Verband beide eine Liebesbeziehung? Immerhin war Manet verheiratet. Hat Morisot versucht, die unkonventionelle Freundschaft zu retten, indem sie (später) Manets Bruder Eugène heiratete? Brillant recherchiert, mit scharfem Blick fürs Detail und literarischem Gefühl für Charaktere und Situationen schreibt Sebastian Smee über Künstler, die sich dem Neuen verpflichtet hatten: neuen politischen Kräfteverhältnissen; einer neuen Art zu leben und zu fühlen; und einer neuen Art zu sehen – und zu malen.
Spätestens seit der Allianz von Donald Trump und Elon Musk ist klar: Die Tech-Milliardäre sind nicht nur die reichsten Männer der Welt, es geht ihnen auch um politische Macht und um die radikale Umgestaltung von Gesellschaft und Natur. Als Douglas Rushkoff eine Einladung in ein exklusives Wüstenresort erhält, nimmt er an, dass er dort über Zukunftstechnologien sprechen soll. Stattdessen sieht er sich Milliardären gegenüber, die ihn zu Luxusbunkern und Marskolonien befragen. Während die Welt mit der Klimakatastrophe und sozialen Krisen ringt, zerbrechen sich diese Männer den Kopf, wie sie im Fall eines Systemkollapses ihre Privatarmeen in Schach halten können. Der Medientheoretiker Rushkoff verfolgt die Internetrevolution seit Jahrzehnten, ist Erfinder der Begriffe »viral gehen« und »Digital Natives«, bewegte sich lange im Kreis von Vordenkern und kreativen Zerstörern. In einer Zeit, in der Elon Musk und Peter Thiel sich immer stärker in die Politik einmischen, rekonstruiert er, wie aus der Aufbruchsstimmung der 1990er ein Programm aus Angst und Größenwahn werden konnte. Viele Tech-Unternehmer wollen uns Normalsterbliche einfach nur hinter sich lassen, werden aber als Visionäre gefeiert. Angesichts der Zerrüttungen, die ihre Geschäftsmodelle produzieren, müssen wir uns von ihrem Mindset befreien – denn mitnehmen werden sie uns auf ihrem Exodus sicher nicht. Ein flammendes Plädoyer gegen Egomanie und für die Wiederentdeckung kooperativen Handelns
Bei der Energiewende stehen wir vor einem Dilemma: Der Umstieg auf Windkraft und Solar ist dringend notwendig, ein »grüner Kapitalismus« soll den Klimawandel zumindest abmildern. Gleichzeitig erfordert diese Wende Rohstoffe, um die ein brutaler Wettbewerb entbrannt ist und deren Förderung oft gravierende Folgen hat. Das gilt für Coltan oder Seltene Erden, ein weiteres Beispiel ist Lithium, elementarer Bestandteil der Batterien von Elektroautos. Gewonnen wird das »weiße Gold« etwa in der Atacama-Wüste. Fragile Ökosysteme leiden, die Bevölkerung protestiert. Zuletzt in Serbien, wo Vorräte erschlossen werden sollen. Thea Riofrancos befasst sich seit Jahren mit den Nebenwirkungen des »Extraktivismus«, einer Wirtschaftsweise, die auf die Ausbeutung von Ressourcen setzt. In ihrem neuen, informativen und anschaulich erzählten Buch zeigt sie anhand von Lithium, was das bedeutet. Sie bereist die Frontlinien des grünen Kapitalismus, spricht mit Aktivisten, Unternehmensvertreterinnen. Ihre Botschaft: Allein mit dem Umstieg auf erneuerbare Energien ist es nicht getan. Aufgrund ihres Ressourcenverbrauchs sind etwa auch E-Autos nicht die Lösung. Notwendig sind hier auch intelligentere Konzepte und eine Reduktion des motorisierten Individualverkehrs.