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View Rights PortalMichail Lermontow, geboren am 15. Oktober 1814 in Moskau, ist neben Puschkin der wichtigste Vertreter der russischen Romantik. Seine Lyrik ist stark von Byron beeinflusst. Ein Held unserer Zeit ist sein einziges vollendetes Prosawerk und der erste große russische realistische Roman. Lermontow starb am 27. Juli 1841 im Duell in Pjatigorsk.
»Himmelsstürmer« hießen die jungen Leute, die 1917 für die Oktoberrevolution brannten und sich dem radikalen Umbau der Gesellschaft verschrieben. Viele endeten tragisch: im Lager an der Kolyma oder in den Kellern der Lubjanka, des berüchtigten Moskauer Geheimdienstgefängnisses. Es waren die Schüler und Gefährten Lenins, die den Gewaltexzessen seines Nachfolgers Stalin zum Opfer fielen. Für Michail Ryklin ist dieses Drama persönliche Geschichte. Die Söhne des Urgroßvaters, eines Geistlichen in Smolensk, gehörten zur bolschewistischen Elite. Nikolaj Tschaplin stieg in der Jugendorganisation Komsomol bis zur Führungsebene auf, Sergej, ein paar Jahre jünger, arbeitete schon mit fünfzehn als Kurier und war später für den Auslandsgeheimdienst in Finnland und Estland tätig. Der eine wirkte von innen für die Revolution, der andere wollte sie in die Welt tragen – bis beide in die Mühlen des Terrors gerieten. Gestützt auf Archivmaterial und Erinnerungen von Zeitzeugen rekonstruiert Ryklin das Leben und den gewaltsamen Tod seiner Verwandten, die Teil des sowjetischen Herrschaftssystems waren. Sein erschütternder Bericht konfrontiert uns mit dem Innersten der totalitären Macht und dem Versuch Einzelner, ihre menschliche Integrität zu behaupten.
Michail M. Bachtin (1885-1975) hat in diesem Werk in Auseinandersetzung mit der russischen und deutschen Ästhetik und dem Saussureschen Sprachbegriff eine eigene semiotische Literaturtheorie entwickelt. Entfaltet wird sie am Beispiel des Werkes von François Rabelais. Denn um diesen Klassiker der Weltliteratur zu verstehen, ist nach Bachtin eine grundlegende Neuformulierung (literar-)ästhetischer und kulturtheoretischer Fragestellungen erforderlich. Welches ist die Relation eines literarischen Werkes zu seinem Kontext? In welcher Beziehung steht es zu den kulturellen und literarischen Traditionen - bei Rabelais heißt dies: in welcher Weise hat die volkstümliche Lachkultur sein Werk geprägt?
»Himmelsstürmer« hießen die jungen Leute, die 1917 für die Oktoberrevolution brannten und sich dem radikalen Umbau der Gesellschaft verschrieben. Viele endeten tragisch: im Lager an der Kolyma oder in den Kellern der Lubjanka, des berüchtigten Moskauer Geheimdienstgefängnisses. Es waren die Schüler und Gefährten Lenins, die den Gewaltexzessen seines Nachfolgers Stalin zum Opfer fielen. Für Michail Ryklin ist dieses Drama persönliche Geschichte. Die Söhne des Urgroßvaters, eines Geistlichen in Smolensk, gehörten zur bolschewistischen Elite. Nikolaj Tschaplin stieg in der Jugendorganisation Komsomol bis zur Führungsebene auf, Sergej, ein paar Jahre jünger, arbeitete schon mit fünfzehn als Kurier und war später für den Auslandsgeheimdienst in Finnland und Estland tätig. Der eine wirkte von innen für die Revolution, der andere wollte sie in die Welt tragen – bis beide in die Mühlen des Terrors gerieten. Gestützt auf Archivmaterial und Erinnerungen von Zeitzeugen rekonstruiert Ryklin das Leben und den gewaltsamen Tod seiner Verwandten, die Teil des sowjetischen Herrschaftssystems waren. Sein erschütternder Bericht konfrontiert uns mit dem Innersten der totalitären Macht und dem Versuch Einzelner, ihre menschliche Integrität zu behaupten.
Als Michail M. Bachtins 1973 beendeter Essay zum Chronotopos erstmals in deutscher Übersetzung erschien, stand die Bachtin-Rezeption hierzulande ganz im Zeichen von Karnevalismus, Polyphonie und Dialogizität. Der Vorschlag des Autors, die Kategorie des Raums in der Romananalyse stärker zu gewichten, stieß auf vergleichsweise geringes Interesse. Aus heutiger Perspektive erweist sich sein Hinweis auf die untrennbare Einheit von Raum und Zeit im Roman als früher Beitrag zu einer Theorieentwicklung, die gegenwärtig als der spatial turn diskutiert wird. Die Wiederauflage des vergriffenen Essays Formen der Zeit und des Chronotopos im Roman mit einem Nachwort, das Bachtins »Raumzeit« theoriegeschichtlich kontextualisiert, möchte Anschlußmöglichkeiten für die aktuellen Raumdebatten in den Geschichts-, Sozial- und Literaturwissenschaften eröffnen.
Diese Frühschrift des fast schon klassischen russischen Kulturphilosophen Michail M. Bachtin, auf den so wichtige literaturtheoretische Konzepte wie Dialogizität, Polyphonie und Karnevalismus zurückgehen, ist der Schlüssel zu seinem gesamten Werk. Ihr Gegenstand ist ein bislang kaum untersuchtes Thema der Kunst- und Literaturwissenschaft: das Verhältnis zwischen dem Künstler bzw. Verfasser und der Hauptfigur – dem Helden – eines Werkes. Anhand dieses Verhältnisses erörtert der erst ein halbes Jahrhundert nach seiner Entstehung in russischer Sprache veröffentlichte Essay die philosophischen und kulturellen Voraussetzungen der Beziehung zwischen dem Ich und einem von ihm wahrgenommenen Anderen. Der Band enthält eine Einleitung, einen ausführlichen Kommentar sowie ein Nachwort der Herausgeber.
Die »Sieben Versuche, die Welt zu verbessern«, so der Untertitel, sind Erzählungen russischer Dichter des 20. Jahrhunderts: Fjodor Dostojewski, Michail Kusmin, Andrej Bely, Andrej Platonow und andere sind in diesem Band vertreten.
»Ja, wir brauchen den Teufel. Wir brauchen ihn aus lebensdramaturgischen Gründen. Wir brauchen ihn, damit wir uns nicht langweilen. Zutiefst in Mythen, in sagenhafte oder legendäre Erzählungen taucht ein, wer vom Teufel vernimmt. Mythische Erzählungen vertreiben Langeweile«, heißt es im Vorwort der Herausgeberin. Eva-Maria Alves hat Erzählungen, Gedichte und Betrachtungen aus der Weltliteratur – von Heinrich Heine, Edgar Allan Poe, Oscar Wilde, Michail Bulgakow, Alfred Döblin und manch anderen – ausgewählt, und Jonathan Meese hat viele kleine und große, wilde und witzige Teufel gemalt – für kein bisschen Langeweile.