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        June 2001

        Die heilige Johanna der Schlachthöfe

        by Bertolt Brecht, H. Borchardt

        Brecht zeigt in der Heiligen Johanna der Schlachthöfe eine große Börsenspekulation in Fleisch und Vieh auf dem Hintergrund einer Überproduktionskrise. Er verlegt die Handlung auf die Viehhöfe und an die Fleischbörse Chicagos, wo infolge des weit entwickelten Kapitalismus die Widersprüche der Gesellschaft besonders deutlich werden. Johanna Dark, ein Heilsarmeesoldat, sieht die von den Fleischfabriken ausgesperrten und hungernden Arbeiter und stößt auf der Suche nach den Gründen der Aussperrung auf den Fleischkönig Pierpont Mauler. Vergeblich versucht er, Johanna für seine Sache zu gewinnen. Johanna, schließlich auch von den Armen verstoßen, geht auf den Schlachthöfen zugrunde. In diesem Stück sind »verwickelte Vorgänge« durchschaubar gemacht. Ihre Gesetzmäßigkeit ist dargestellt und als Mittel benutzt, die Vorgänge zu bewegen.

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        March 1992

        Von Leib und Seele

        Berichte

        by Hans-Ulrich Treichel

        Von Hans-Ulrich Treichel liegen hier zwei Gedichtbände vor. Nach dem ersten Kapitel, dem Rückblick auf die Herkunft, folgt im nächsten der Gang zum Psychotherapeuten, in der Hoffnung, sich bei ihm von den Bedrückungen der Kindheit befreien zu können. Im dritten Kapitel reist der Berichtende nach Süditalien, um dort eine Stelle als Deutschlehrer an einer Universität anzunehmen.

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        August 2002

        Gespräch unter Bäumen

        Gesammelte Gedichte

        by Hans-Ulrich Treichel, Rainer Weiss, Rainer Weiss

        Hans-Ulrich Treichels lyrisches Œuvre ist heute – nach dem großen nationalen wie internationalen Erfolg des Verlorenen und des Tristanakkords – eine Wiederentdeckung wert. Was dieser Autor 1979 mit Ein Restposten Zukunft begann und mit dem Einzigen Gast 1994 vorläufig beendete, ist von zeitloser Klarheit, unverwechselbar im Ton und in der souveränen Beherrschung der dichterischen Sprache. Geschult an Heine, Brecht und Benn, spielt Treichel, wie ein Kritiker bemerkte, »virtuos mit Assoziationen und Binnenreim und erreicht ein Höchstmaß an pointierter Schlichtheit, Kunstfertigkeit und Musikalität«. Lakonie, Ironie und Melancholie prägen Hans-Ulrich Treichels Gedichte, für die der Autor den Leonce-und-Lena-Preis erhielt und die nun erstmals in einer repräsentativen Auswahl in einem Band vorliegen.Hans-Ulrich Treichel, geboren 1952 in Versmold/Westfalen, lebt in Berlin und Leipzig. Seine Romane sind in 20 Sprachen übersetzt.

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        March 2000

        Über die Schrift hinaus

        Essays zur Literatur

        by Hans-Ulrich Treichel

        Hans-Ulrich Treichel erbringt in seinen Texten zu Kafka und Robert Waiser, Peter Weiss und Ernst Jünger, Arno Schmidt, Wolfgang Koeppen und Hans Magnus Enzensberger, um nur einige zu nennen, den Beweis, daß Literatur und Literaturwissenschaft kein Gegensatz sein müssen, sondern im selben Garten ihre Wurzeln schlagen. Mit großer Freude am bisher übersehenen Detail taucht er »seine« Autoren in ein neues und persönliches Licht - und verleugnet sich dabei als ironischer Erzähler nie selbst.

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        June 1990

        Seit Tagen kein Wunder

        Gedichte

        by Hans-Ulrich Treichel

        Einzelheiten, Merkmale, Kriterien, die sich zu einer »Lage« zusammenfügen, wenn sie bewußt wahrgenommen werden, wenn sie plötzlich zu einer Tages- oder Zeitgeschichte werden, wenn man sich mitten darin erkennt, als jemanden, der ungläubig, sehnsüchtig, enttäuscht, erstaunt und erwartungsvoll ist. Immer aufs neue und in divergierenden Seelenlagen veriiert Hans-Ulrich Treichel das Thema innerer und äußerer Vergänglichkeiten, als sei das Innen und Außen aufeinander abzustimmen und in Einklang zu bringen mit einer sich sträubenden Person.

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        February 2014

        Frühe Störung

        Roman

        by Hans-Ulrich Treichel

        Mutter Mutter Mutter. Er wird es nicht los, dieses ständige Geraune in seinem Kopf. Nicht auf der Couch des Psychoanalytikers, nicht in Berlin, der Stadt seiner Kindheit, und erst recht nicht auf seinen Reisen, sei es nach Mecklenburg-Vorpommern, nach Rom oder gar nach Kalkutta. Er, das ist Franz, der tragisch-komische Held in Hans-Ulrichs Treichels neuem Roman, in dessen Gehörgängen sich die mütterliche Stimme eingenistet hat wie ein immerwährender Pfeifton. Eine Störung, eine Mutterstörung, ohne Frage, die von weither kommt, mindestens aus der Kindheit, und wovon ihn Andrea, die jungenhafte und ganz und gar unmütterliche Fotografin, zumindest eine Zeitlang zu heilen versteht. Doch Andrea bleibt nicht bei Franz. Und vor seiner Mutter hält er nicht stand – selbst dann nicht, als längst keine Macht mehr von ihr ausgeht und ihre Stimme verstummt. ›Frühe Störung‹ ist die Geschichte einer verfehlten, schuldhaften und niemals gelösten Bindung eines Sohnes an seine Mutter, eine Geschichte wie sie nur Hans-Ulrich Treichel zu erzählen versteht: tieftraurig, oft genug komisch und erfüllt von schmerzlicher Ironie.

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        September 2006

        Werke in 16 Bänden

        Band 4: Tauben im Gras

        by Wolfgang Koeppen, Hans-Ulrich Treichel, Hans-Ulrich Treichel

        Zehn Jahre nach dem Tod von Wolfgang Koeppen beginnt die Ausgabe seiner sämtlichen Werke. Sie greift auch auf den umfangreichen Nachlaß zurück und kann somit erstmals anhand seiner Romane, Reisebücher, Feuilletons, Interviews, Romanprojekte, Entwürfe und Fragmente alle Facetten seines Schreibens präsentieren.Koeppens Schriftstellerkollege Hans-Ulrich Treichel, zugleich Literaturwissenschaftler, hat es sich als Herausgeber der Ausgabe zur Aufgabe gemacht, das gesamte Schaffen philologisch höchst exakt in Bänden zu präsentieren, deren Kommentare für normale Leser wie für Spezialisten bisher Unbekanntes und Basisinformationen in vergnüglicher Form vermitteln.Die Ausgabe ist auf 14 Bände angelegt. Als erster erscheint Tauben im Gras, der 1951 von Koeppen publizierte Roman, mit dem der Autor seinen Ruf als zeitkritischer Erzähler begründete. Marcel Reich-Ranicki erklärte lakonisch-präzise: »Wer diesen Roman nicht gelesen hat, der solle nicht glauben, er kenne die deutsche Literatur nach 1945.«

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        March 2007

        Südraum Leipzig

        Gedichte

        by Hans-Ulrich Treichel

        »Schreiben Sie eigentlich noch Gedichte?« heißt es am Schluß des neuen Lyrikbandes von Hans-Ulrich Treichel, der Gedichte aus den vergangenen zehn Jahren versammelt. »Nur wenn ich will / Nur wenn es sein muß / Sonst nie«, lautet die Antwort. In den Gedichten, die zwischen Heiterkeit, Selbstironie, Verspieltheit und existentiellem Ernst oszillieren, werden vom Autor eigene Lebensspuren erkundet: Dazu gehört Berlin, wo er, der »alte Berliner / echt aus Westfalen«, ganz »antizyklisch« nach Kreuzberg radelt oder uns zuwinkt aus dem »blühenden Lankwitz«. Dazu gehört das Leben im »Südraum Leipzig«, mit »Schreibaufgaben«, der Sommerhitze im Clara-Zetkin-Park, dem »schmerzenden Knie« und der Braunkohleluft in Plagwitz. Dazu gehören Reisen in alle möglichen Weltgegenden und natürlich in die deutsche Provinz: »Irgendwo müßt ihr doch sein / Urahnen ihr / meine Wurzeln.« Und keinesfalls zu vergessen: das Glück der Liebe und ihre Paradoxien, diese immerwährende Bewegung »Von dir zu / Auf mich fort«, wie es in dem Gedicht »Herzschlag« heißt.

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        Der einzige Gast

        Gedichte

        by Hans-Ulrich Treichel

        Da ist er wieder, der Ton, der immer wiederkehrt, der zu Hause zu sein scheint in den Gedichten von Hans-Ulrich Treichel, ein Ton, der so tut, als sei Verlust zum Beispiel auf die leichte Schulter zu nehmen, nicht weiter schmerzhaft, vielmehr recht alltäglich, eine dazugehörende Erscheinung. Und die besänftigenden, so schwerelosen Gesten, die ihm von der Hand gehen, wollen den Eindruck des geringfügigen unterstreichen. Die kleinen Friedenauer Geräusche, das Fahrrad, das friedlich am Zaun lehnt; die wie lustig durchs Fernsehen flatternden Akten. Und dann ist geradezu zum Lachen, wie diese »Wendezeit« schließt: Vielleicht | fahr ich doch noch mal | rüber, an diesem mildwarmen | Abend, Spitzel angucken | und Sprüche austeilen. Der Autor hat Witz. Doch wer zu hören versteht, hört den bitteren Ton, irgendwo dahinter versteckt, der die Schnelligkeit und Forschheit Lügen straft. Die »Morgenandacht« endet: …wer weiß schon, wie es wirklich | um das Abendland steht. Oder die gerharnischten Empfehlungen, die das Gedicht »Politik der Lebensstile« austeilt. Und dann der Umschlag: die sehr willkommenen Liebesgedichte (…seit ich | weiß daß selbst der Schlaf ein | Erwachen selbst der Hunger | ein Festessen ist). Und die Trauergedichte, so ohne alle Anstrengung – als antworte der Autor auf die Feststellung von Djuna Barnes: »Es genügt nicht, unglücklich zu sein, Du mußt auch wissen wie.« Hans-Ulrich Treichels Gedichte sind lesbar, verwendbar und nachprüfbar, wie dieses Gedicht von einem Wintertag: Er gleitet am Fenster vorbei | landet sanft auf gefrorenem Rasen | blitzt kurz auf bevor er zwischen | zwei Maulwurfshügeln versinkt.

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        February 2014

        Mein Sardinien

        Eine Liebesgeschichte

        by Hans-Ulrich Treichel

        Er ist unerlöst, der junge Doktorand aus Berlin, und er leidet unter einer Italiensehnsucht, wie sie vor ihm höchstens Goethe kannte. Auf dem Rückweg von der Philharmonie, wo er als Türschließer arbeitet, betritt er aus Neugier eine italienische Bar auf der Schöneberger Hauptstraße, und auch wenn er hier nicht den Süden findet, so findet er doch Cristina, eine Südsardin mit undurchdringlichem Blick. Wochen später wagt er eine schüchterne Liebeserklärung, und zu seiner eigenen Überraschung werden die beiden ein Paar. Als Cristina beschließt, in ihre Heimat Sardinien zurückzukehren, packt auch er seine Koffer, denn eine Trennung kann er sich nicht vorstellen. Und ist es nicht die Erfüllung eines Traums: künftig in zwei Welten zu leben, in Schöneberg und in Italien? Mit wenig Gepäck und vielen Hoffnungen machen sich die beiden auf den Weg ... Ein Reisebuch, ein Stück Autobiografie, vielleicht ein Roman – in jedem Fall aber eine Liebesgeschichte, die so schön und traurig ist wie die Insel selbst. Heiter, ironisch und melancholisch erzählt Hans-Ulrich Treichel von seinem Sardinien und davon, wie es war, der Sehnsucht nach dem Süden zu folgen.

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        May 2001

        Gertrud Kolmar

        Leben und Werk

        by Johanna Woltmann

        »Seit Jahrzehnten ist Johanna Woltmann, die hervorragende Kennerin von Gertrud Kolmars nicht leicht zugänglicher Dichtung, unterwegs nach den spärlichen, 1943 in die Anonymität der nach Auschwitz Deportierten sich verlierenden Lebensspuren.« Albert von Schirning, Süddeutsche Zeitung

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        November 2001

        Tristanakkord

        Roman

        by Hans-Ulrich Treichel, Isolde Ohlbaum

        Mit Tristanakkord ist Hans-Ulrich Treichel ein Roman gelungen, der mit seiner stilistisch eleganten, atmosphärisch genauen und mitreißend komischen Erzählweise an das erfolgreiche Buch vom Verlorenen anschließt. Was jenem von der Kritik attestiert wurde, »zum Heulen traurig, zum Weinen schön« zu sein, das trifft auch auf Tristanakkord zu, und jeder Leser, der um den verlorenen Arnold gebangt hat, wird den so ängstlichen wie erwartungsvollen Georg Zimmer lieben.In Tristanakkord geht es um die Musik und darum, wie ein junger Mann in die Fänge eines Komponisten gerät. Er folgt diesem nach Schottland, New York und Sizilien, wo er, von dem Klangkünstler angeheuert, um an der Niederschrift von dessen Memoiren mitzufeilen, von einer seltsamen Erfahrung in die andere taumelt. Und offenbar wird die Geschichte eines jungen Mannes, der in der Kunst das Licht der Welt sehen will und darüber, geblendet und verwirrt, in ein krudes Dunkel gerät, ja ganz den Boden unter den eigenen Füßen zu verlieren droht. Georg Zimmer, der schüchterne Doktorand aus Berlin, muß am Ende eines andante furioso erkennen, daß Meistern, die vom Himmel fallen, zutiefst zu mißtrauen ist.

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        March 2022

        Rage!

        Resolute for Anger

        by Johanna Kuroczik

        A stormy emotional disposition is regarded as primitive, evil. Calmness, yoga and a Buddhist-inspired zen state are good and desirable. A person who flies into a rage has lost composure and loses control. Johanna Kuroczik’s book takes a closer look at the facts about anger. What’s good about being enraged, about this fireball inside, which can also motivate changes? What does neuroscience say about the powerful emotion, and how can we deal with it positively as well as use it constructively?

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        August 2010

        Heidi kann brauchen, was es gelernt hat

        by Johanna Spyri

        Heidi ist aus Frankfurt zurückgekehrt auf die Alm, allerdings nicht ohne ihrer Freundin Klara das Versprechen abzunehmen, sie bald zu besuchen. Zur großen Freude der Mädchen dauert es auch nicht sehr lange, bis sie sich wieder sehen. Einen Monat darf Klara auf der Alm bleiben. Der Geißenpeter ist davon jedoch alles andere als begeistert, denn Heidi hat überhaupt keine Zeit mehr für ihn. In seinem Zorn richtet Peter ein gewaltiges Unheil an – doch gerade dadurch nimmt Klaras Schicksal eine glückliche Wendung. Mit Heidi schuf Johanna Spyri eines der bekanntesten und beliebtesten Kinderbücher der Welt.

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        July 2022

        Warum tragen Bienen gelbe Hosen?

        Vorlesegeschichten mit Aha!-Effekt

        by Johanna Prinz, Caroline Opheys

        Kinder lieben Warum-Fragen. Hier kommen die Antworten auf viele lustige Tierfragen. Ist der Oktopus ein Tintenfisch? Was fressen eigentlich Schmetterlinge? Und warum müssen Vögel nicht pinkeln? Die Antworten auf diese Fragen hat Dr. Johanna Prinz, Biologin und Expertin für Tiere. Im Vorlesebuch erklärt sie knifflige Zusammenhänge auf einfache und unterhaltsame Weise und löst ein paar der erstaunlichsten Rätsel der Natur. In allen Geschichten stecken jede Menge große und kleine Aha-Effekte – auch für Vorleserinnen und Vorleser. Kinder ab 5 Jahren werden hier zu Forschern und Entdeckern, entlang fröhlicher und frecher Illustrationen. Tiere und ihre Natur verstehen: Diese Geschichten zum Vorlesen machen Spaß und schlau. Spannende Fragen aus der Tierwelt und verblüffende Antworten als unterhaltsame Vorlesegeschichten. Spielerisch leichte Wissensvermittlung rund um die Biologie der Tiere. Mit vielen farbigen Abbildungen – gelungener Mix aus Vorlese- und Bilderbuch. Welches ist dein Lieblingstier? Das Pferd oder der Eisbär? Hier lernst du, deine tierischen Lieblinge besser zu verstehen. Die Autorin Johanna Prinz, Biologin und Museumspädagogin, versteht es, komplizierte, naturwissenschaftliche Sachverhalte verständlich und kindgerecht zu erklären.

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        Liebe Not

        Gedichte

        by Hans-Ulrich Treichel

        Hans-Ulrich Treichel erhielt den Leonce- und Lena-Preis des Darmstädter Literarischen März 1985. »Bei seiner Lesung ist sie gleich da, die inspirierte Präzison, diese verletzte, doch angriffige, hochgescheite Sensibilität, die ganz wenig Worte macht, wenn es mit ganz wenigen Worten zu machen ist. Gedrängt Abgekürztes, die düsteren Endzeitgefühle sind knapp, fast satirisch gefaßt: ›Noch hören wir uns husten‹ steht da als Lebenstrost, als momentane Lebensgarantie. Und dann hämmert mit ›Viel Glück‹ das bissige, kantig rhythmisierte Pathos, mit dem der Autor soviel körperlichen Raum schafft, daß das Publikum unwillig zu klatschen beginnt. Die Reime antworten sich unerwartet und scheinbar ungeordnet oft mitten in den Zeilen, sind jedoch satzmusikalisch mit bestem Gespür gesetzt. Auffällig: Dieser Lyriker hat Distanz, schaut auch von sich weg, gelegentlich von sich ab – hinaus in die weitere Gesellschaft und wie sie’s so treibt mit fanatisierter Freizeit-Körperkultur als Fluchtlauf weg von den ›sauren Gefilden‹, den ›schwarzen Gedanken‹ samt Gebrüll von ›Krieg und Untergang‹. Letzteres ein Hauptthema. Das andere: die Liebe, ihre Fast-Unmöglichkeit und trotzdem immer wieder ein Aufruf dazu: ›Wir fürchten uns ein Leben lang / Wir lieben uns nur einen Tag.‹« (Beatrice von Matt, Neue Züricher Zeitung) Immer reagieren Gedichte auf Not-Situationen, auf die Not, die war, die ist, die kommen wird. Es ist die Not, der man zu entkommen sucht – und der doch ein Großes zu verdanken ist: sie treibt immer aufs neue ins Gedicht.

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        September 1987

        Der eingebildete Kranke

        by Molière, Johanna Walser, Martin Walser

        Johanna Walser, geboren 1957 in Ulm, studierte Germanistik und Philosophie in Berlin und Konstanz. Sie ist als Übersetzerin aus dem Englischen und Französischen tätig, häufig in Zusammenarbeit mit ihrem Vater Martin Walser. Martin Walser wurde am 24. März 1927 in Wasserburg am Bodensee geboren. Nach seinem Arbeitsdienst erlebte er das Ende des Zweiten Weltkrieges von 1944 bis 1945 als Soldat der Wehrmacht. Nach Kriegsende machte er 1946 in Lindau am Bodensee-Gymnasium das Abitur und studierte an den Universitäten Regensburg und Tübingen Literaturwissenschaft, Geschichte und Philosophie. Mit einer Dissertation zu Franz Kafka wurde er 1951 in Tübingen promoviert. Von 1949 bis 57 arbeitete er beim Süddeutschen Rundfunk. In dieser Zeit unternahm er Reisen für Funk und Fernsehen nach Italien, Frankreich, England, CSSR und Polen und schrieb erste Hörspiele.1950 heiratete er Katharina Neuner-Jehle. Aus dieser Ehe gingen die Töchter Franziska, Alissa, Johanna und Theresia hervor. Seit 1953 wurde Walser regelmäßig zu den Tagungen der Gruppe 47 eingeladen, die ihn 1955 für die Erzählung Templones Ende auszeichnete. Sein erster Roman Ehen in Philippsburg erschien 1957 und wurde ein großer Erfolg. Walser lebte von da an mit seiner Familie als freier Schriftsteller erst in Friedrichshafen und dann in Nußdorf am Bodensee.

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        April 2009

        Liebesgedichte

        by Hans-Ulrich Treichel, Hans-Ulrich Treichel

        Ohne Liebe geht es nicht. Nicht im Leben und nicht in der Literatur, schon gar nicht in der Lyrik Hans-Ulrich Treichels. Seit mehr als dreißig Jahren veröffentlicht der Autor des Bestsellerromans Der Verlorene Gedichte, und immer schon waren Liebesgedichte darunter. Sie handeln von dem, was wir der Liebe an Wünschen und Sehnsüchten zumuten: von Wollust und Resignation, von Rettung in letzter Minute und davon, daß »Alles vergeht«. Die Kälte der Liebenden gehört ebenso ins Gedicht wie ihr Übermut: »Wir haben Bein und Bauch den Kopf verdreht.« Auch wenn beide wissen, daß die Lust dazu dient, einander zu trösten über die Leere, die uns erwartet. Denn: »Im Himmel ist niemand. Darum sind wir hier.«

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