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View Rights PortalThe Bruno Dorn Verlag is publishing extraordinary and high quality art books and catalogues since 1996. In collaboration with artists*, museums or other art institutions, BDV is creating very special books that open up whole new creative worlds. Since 2007, the BDV is publishing the art magazine seen, a completely new and compact format to present new, emerging and interesting artists. Der Bruno Dorn Verlag zeichnet sich seit 1996 durch Künstlerbücher und Kataloge von höchster Qualität und Kreativität aus. In Zusammenarbeit mit Künstler*innen und oft in Kooperation mit Museen oder anderen Kunstinstitutionen entstehen im BDV Bücher, die den Zeitgeist einfangen und zum Verweilen einladen. Seit 2007 gibt es mit dem Kunstmagazin seen ein neues Format, zu dem der Verlag in unregelmäßigen Abständen Künstlerinnen und Künstler einlädt.
View Rights Portal»Das Glück der Ehe liegt in ihrer Bedeutung, nicht in ihrer Realität« - dieser Satz, die Quersumme des ersten Teils des Buchs, der der Untersuchung der Ehe in der christlichen Lehre des Mittelalters gewidmet ist, könnte leicht als Motto auch über den späteren Kapiteln stehen. Die Frau, die ihr Leben vom Manne hat (aus der Rippe Adams), lebt nur durch den Mann. Er liebt sie, sie unterwirft sich; er ist Kopf, sie ist Körper. Die Ehe impliziert Gemeinsamkeit, Einheit, aber nicht Gleichheit. - Die ambivalente Einstellung der Kirche zur Ehe - als Sakrament gefeiert, bleibt sie gleichwohl suspekt, weil sie de facto gegen das christliche Ideal der Virginität und der Askese verstößt; sie ist nicht christlich, sie kann allenfalls christlich geführt werden - hält sich in der Gesellschaftsgeschichte des Nachmittelalters und der Neuzeit durch. Bereits die erste gravierende Abweichung vom vorgeschriebenen Kodex, für welche die höfische Liebe, das »Paar«, als Beispiel steht, wird alsbald von der Kirche unterbunden - erfolgreich unterbunden bis ins 19. Jahrhundert hinein, denn erst das Bürgertum verschafft der »amour-passion« einen Platz in der Ehe. Freilich ist auch dies nur eine Episode: nun übernimmt das Patriarchat die determinierende Rolle in der »natürlichen« Institution Ehe, an den Lebensbedingungen der Frauen ändert sich so gut wie nichts. Die Studie von Marie-Odile Métral interpretiert Struktur und Praxis der Ehe im Abendland aus ihrem Entstehungskontext: der christlichen Doktrin. Eines ihrer Ergebnisse ist der Nachweis, daß das Mittelalter, jedenfalls im Verständnis der Ehe, noch nicht beendet ist, obwohl die Geschichte dieser Institution vor allem ihre Geschichtlichkeit aufdeckt.