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        January 2002

        Der Weg ins Freie

        Roman

        by Arthur Schnitzler, Hansgeorg Schmidt-Bergmann, Hansgeorg Schmidt-Bergmann

        1910 hatte Schnitzler vermerkt: »An der Stelle, die ihm gebührt, wird der Roman erst in der reineren Atmosphäre späterer Jahre sich behaupten.« Denn bei seinem Erscheinen 1908 löste der Roman einen regelrechten Skandal aus. Die Spitzen der Wiener Salonkultur sahen sich gespiegelt, und für viele ihrer Akteure waren die Indiskretionen des Schlüsselromans wenig schmeichelhaft. Mit psychologischer Raffinesse gelingt Schnitzler die Demaskierung der lebensuntüchtigen Gesellschaft der Jahrhundertwende und ein kaleidoskopartiger Blick auf die Ängste, Sehnsüchte und das uneingelöste Begehren der Personen. So hat man, bezogen auf den Protagonisten, den jungen Musiker Georg von Wergenthin, auch von einem »Anti-Bildungsroman« sprechen können, denn der junge Musiker bleibt, was er am Beginn des Romans gewesen ist – letztlich ohne Ziel und ohne persönliche oder gesellschaftliche Perspektiven.

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        July 2021

        Wahre Geschichten

        by Sophie Calle, Sabine Erbrich

        Sophie Calle entblößt sich, bis zur Unkenntlichkeit. In 65 dramatischen, frivolen, zärtlichen und verspielten Episoden erzählt die französische Künstlerin ein ganzes Leben in Fragmenten. Sie erzählt von den Kränkungen der frühen Jahre, von unverständlich wachsenden Brüsten, von kruden Liebesaffären, von ihrer Zeit als Stripperin und Aktmodell, von letzten und allerletzten Dingen. Und jede dieser Episoden beglaubigt sie mit einem ‘authentischenʼ Erinnerungsstück, mit Fotografien von Brautkleidern, von Liebesbriefchen, von angekokelten Betten, von ausgestopften Katzen. Sophie Calle hat so eine Wunderkammer der Versehrtheiten, Begierden, Erfahrungen, Fantasien geschaffen. Und wie beiläufig die Demarkationslinien zwischen Fiktion und Wirklichkeit verwischt. Kindheit, Liebe, Sex, Tod: Vermittels lakonischer Texte und doppelbödiger Fotografien, in einer hochgradig eigensinnigen Mischung aus Melancholie, Voyeurismus und trockenem Humor erzählt Sophie Calle den Bildungsroman ihres Lebens.

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        September 2001

        Wie ich Schriftsteller wurde

        Versuch einer intellektuellen Autobiographie

        by Andrzej Stasiuk, Olaf Kühl

        Andrzej Stasiuk wäre lieber Rockstar geworden als Schriftsteller. Daß es anders kam, verdanken wir der verwunschenen Trostlosigkeit Warschaus, dem Realismus Godots, der Musik der Sex Pistols und Leuten wie Lou Reed und Jean Genet. Und einer permanenten Rebellion gegen Eltern, Schule, Armee und Gesellschaft. Im Dezember 1980, als das Kriegsrecht in Polen verhängt wurde, kehrte Stasiuk nicht mehr in seine Kaserne zurück und landete im Gefängnis. Nach seiner Entlassung wurde er als Held des Widerstands gefeiert. Doch er war weder Pazifist noch Dissident - er hatte einfach keine Lust mehr.Dieser in einem einzigen, langen Atemzug erzählte Bildungsroman in ironischer Absicht bestätigt, was Stasiuk-Leser längst wissen: daß seine poetische Kraft sich nicht nur einem gefährlichen Leben, sondern auch dem unverwandten Staunen über die Wirklichkeit verdankt.

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        February 1991

        Sommer im Treibhaus

        Science-fiction-Roman

        by George Turner, Michael Koseler

        George Turners Buch, das im englischen Sprachraum beträchtliche Aufmerksamkeit gefunden hat und mit einem SF-Preis ausgezeichnet wurde, ist ein Bildungsroman. Erzählt wird die Geschichte einiger junger Leute, die in einer zukünftigen Stadt Australiens aufwachsen, in der sich die Massen drängen, in der aber nur die Privilegierten Arbeit und menschenwürdige Unterkünfte haben, und die Städte allmählich in den steigenden Fluten des Ozeans und des Elends versinken – eine Folge des Treibhauseffektes, der zu katastrophalen Klimaveränderungen und als Folge davon zu weltweiten Hungersnöten führt. Der überwiegende Teil der Bevölkerung muß eine von Gewalt geprägte, kümmerliche Existenz fristen. Trotz des düsteren Hintergrunds, der andere Antiutopien anklingen läßt, ist dies keineswegs ein pessimistisches, deprimierendes Buch, sondern eine differenzierte Lektüre, die menschlichen Unternehmungsgeist und Mut feiert, die sich auch durch bedrückende äußere Umstände nicht unterkriegen lassen.

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        Literature & Literary Studies
        November 2022

        Kate Atkinson

        by Armelle Parey

        This timely in-depth study of award-winning Kate Atkinson's work provides a welcome comprehensive overview of the novels, play and short stories. It explores the major themes and aesthetic concerns in her fiction. Combining close analysis and literary contextualisation, it situates her multi-faceted work in terms of a hybridisation of genres and innovative narrative strategies to evoke contemporary issues and well as the past. Chapters offer insights into each major publication (from Behind the Scenes at the Museum to Big Sky, the latest instalment in the Brodie sequence, through the celebrated Life After Life and subsequent re-imaginings of the war) in relation to the key concerns of Atkinson's fiction, including self-narrativisation, history, memory and women's lives.

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        August 2022

        Die Wunder

        Roman | Elegant und feministisch | Das Sensationsdebüt über die jüngere Geschichte Spaniens

        by Elena Medel

        Noch nie sind sie sich begegnet: María und Alicia, Großmutter und Enkelin. Die Ältere kommt Ende der Sechziger einer Schande wegen nach Madrid, arbeitet als Kindermädchen, als Hausangestellte, der komplette Lohn fortan bestimmt für die zurückgelassene, fast unbekannte Tochter. Die Jüngere flieht Jahrzehnte später in die Stadt, von einer Tragödie um ihre Herkunft und den Schlaf gebracht. María und Alicia, beide führen sie ein Frauenleben, beiden fehlt das Geld. Und damit die Zuversicht und das Vertrauen. In sich selbst, ihre Männer, dieses Land, in dem sich alles verändert zu haben scheint, bis auf das eigene Elend. Und plötzlich fordert jede auf ihre Weise die hergebrachte Ordnung heraus. Als literarische Ausnahmeerscheinung gefeiert, wurde ihr Sensationsdebüt blitzschnell zum Klassiker einer neuen Generation. Elena Medel schreibt darin die jüngere Geschichte Spaniens aus Sicht der vergessenen Hälfte. Die Wunder ist ein eleganter feministischer Bildungsroman über die herrschenden Kräfte, über das Geld, das Begehren, die Mutterliebe, und wie sie als Waffen seit jeher gegen die Frauen verwendet werden. Augenöffnend und wunderschön.

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        November 1983

        Gott, Geld und Glück

        Zur Logik der Liebe in den Bildungsromanen Goethes, Kellers und Thomas Manns

        by Jochen Hörisch

        Die Literatur zu den kanonischen Bildungsromanen von Goethe, Keller und Thomas Mann ist kaum mehr überschaubar. Sie hat diese Romane jedoch nicht etwa verständlich, sondern vielmehr unlesbar gemacht. Sie hat, von wenigen Ausnahmen abgesehen, die irritierenden Einsichten aus »Wilhelm Meisters Lehrjahren«, aus dem »Grünen Heinrich« und aus dem »Zauberberg« systematisch verdrängt, anstatt sie mit tiefsitzenden Vorurteilsstrukturen zu konfrontieren. Deshalb unternimmt Hörischs Arbeit den Versuch, die vermeintlich vertrautesten Bildungsromane gegen den Strich ihrer etablierten Deutung zu lesen. Methoden, die von der Literaturwissenschaft immer noch eher skeptisch betrachtet werden (wie Psychoanalyse, Semiologie, Kritische Theorie und Ethnologie), haben diesen Versuch ermutigt. Sein Ergebnis: die Bildungsromane werden einen fremden und befremdeten Blick auf die eigene Kultur und die bürgerlichen Sozialisationsweisen, von denen sie berichten. Und sie erzählen davon, wie der Prozeß der Zivilisation, dem die Romanprotagonisten paradigmatisch unterworfen sind, zunehmend Möglichkeiten glücklicher und glückender Selbsterfahrung vertreibt. Dennoch bebildern die Bildungsromane keine traurige Wissenschaft. Denn sie berichten auch von den Listen und Nebenwegen, die angesichts von Ordnungen, an denen die Wünsche der Helden »sich die Hörner ablaufen«, das Glück ermöglichen, »ohne Schrecken seiner selbst inne zu werden«.

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